Mit Luther auf Glückssuche
Martinstage mit Lesungen, Gesprächen und Musik
Wie stehen aktuelle Themen in Beziehung zur Gedankenwelt des Reformators Martin Luther und wie sehr bewegen dessen Gedanken und Ideen die Menschen immer noch? Damit beschäftigen sich die Martinstage, ein Literatur- und Gesprächsfestival, das im Rahmen des städtischen Veranstaltungsprogramms zum Reformationsjubiläum vom 11. bis 15. Oktober dauert. Namhafte Autoren wie Feridun Zaimoglu, Dieter Borchmeyer, Silke Scheuermann und Franzobel nehmen daran teil.
Die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe stammt aus Hamburg, wo die Martinstage bereits seit 2015 stattfinden. „Das Konzept der Martinstage, sich der Leidenschaft, der Wahrheit, dem Bösen oder dem Glück mittels Lesungen und Gesprächen und auf unterhaltsame Weise anzunähern ist einfach überzeugend“, sagt Christiane LembertDobler, Leiterin des Augsburger Friedensbüros. Für das Augsburger Festival wurde nun ein eigenes Programm zusammengestellt. Der erste Abend steht unter dem Motto „Luther und die Deutschen“und stellt die Sprache, die von Luther maßgeblich beeinflusst wurde, ins Zentrum. Zu Gast sind Feridun Zaimoglu, Dieter Borchmeyer und Pascal Richmann. Sie lesen aus ihren Werken und sprechen darüber, wie die Suche nach Wahrheit von der Sprache geprägt ist (Mittwoch, 19 Uhr, Rokoko Saal).
Um die Darstellung des Bösen in Bildern und welche Wirkung dies in Zeiten der medialen Überflutung hat, geht es in einer Veranstaltung, die „Und wenn die Welt voll Teufel wär“überschrieben ist. Mitwirkende sind die Kunsthistorikerin Charlotte Klonk, der Journalist und Jurist Ronen Steinke sowie die Filmemacherin Eva-Maria Bertschy (Don nerstag, 19 Uhr, Zeughaus).
„Wahrheit oder Pflicht“heißt es in Anlehnung an ein Spiel, bei dem es darum geht, sich zu etwas zu bekennen oder eine unangenehme Aufgabe zu übernehmen. Doch wie verhält sich der Zweifel zur unumstößlichen Wahrheit? Darüber sprechen die Autorin Kathrin Hartmann, der Publizist Ernst Peter Fischer und der Schriftsteller Franzobel (Freitag, 19 Uhr, Kleiner Goldener Saal). Auf die Suche nach Glückseligkeit gehen der katholische Theologe Thomas Schwartz, der Autor Titus Arnu, sowie die Schriftsteller Silke Scheuermann und Matthias Görlich. Für beglückende Augenblicke mit Musik sorgen Cleo Steinberger und Günther Brackmann (Samstag, 19 Uhr, Jazzclub).
Dem Zusammenhang von Reformation und dem Aufbruch in die neue Welt widmet sich die letzte Veranstaltung des Festivals. Es lesen und diskutieren die Autoren Karel van Schaik und Kai Michel, Stadtdekanin Susanne Kasch und Thomas Eser, Kurator der Ausstellung „Luther, Kolumbus und die Folgen“im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (Sonntag, 11.30 Uhr, Hotel im alten Park).