Münchner CSU rebelliert gegen Seehofer
Vize-Generalsekretär kritisiert Querschüsse „aus dem Hinterhalt“
München Die Attacken aus den eigenen Reihen gegen CSU-Chef Horst Seehofer reißen nicht ab. Nun fordert offenbar auch eine Mehrheit im CSU-Bezirksverband München einen „personellen Neuanfang“.
Ohne eine Quelle zu nennen, berichtete die Bild-Zeitung, dass acht von neun CSU-Kreisverbänden Seehofer nach einem informellen Treffen die Unterstützung entzogen ha- ben – unter ihnen angeblich auch der Münchner CSU-Chef, Kultusminister Ludwig Spaenle, sowie Staatssekretär Georg Eisenreich.
Mit Empörung reagierte darauf gestern der Abgeordnete Markus Blume, der Chef des Kreisverbandes 9 in München und zugleich VizeGeneralsekretär der CSU ist. „Es ist definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um solche Dinge aus dem Hinterzimmer loszutreten – man kann auch sagen aus dem Hinter- halt“, schimpfte Blume, wie Sie auf der Seite Bayern lesen. „Das ist keine gute politische Kultur.“Seehofer wollte die neuerliche Attacke gegen ihn gestern nicht bewerten. Er höre „sehr Unterschiedliches“und wolle erst einmal mit Spaenle sprechen. „Der wird mir dann schon sagen, wie die Dinge tatsächlich stehen“, sagte Seehofer, erinnerte aber daran, dass man im Parteivorstand vereinbart habe, bis zum Parteitag keine Personaldebatte zu führen.