Nachschlag bei Tornadospenden
Der Rest wird in Affing ausbezahlt. Warum das erst jetzt passiert
Affing Vor einem Jahr war es so weit: Affinger Tornado-Opfer erhielten endlich die Spenden. 587000 Euro wurden ausgezahlt und damit der Löwenanteil der Gelder, die nach dem Unglück vom Mai 2015 eingegangen waren. Die Gemeinde konnte allerdings nicht die gesamte Summe auszahlen. Aus einem positiven Grund: Sechs Betroffene hatten im Nachhinein erklärt, auf Spendengeld zu verzichten. Es handelte sich um insgesamt 93000 Euro. Nun aber kann auch dieses Kapitel erledigt werden – zumindest fast.
Die einen bekamen mehr von der Versicherung als gedacht, andere erklärten, dass sie den Wiederaufbau nicht so aufwendig durchgeführt hätten, dass ihnen eine so hohe Summe zustünde, und wieder andere stellten fest, dass sie eigentlich noch ganz gut davon gekommen seien und auf das Geld verzichten könnten:
Also blieben 93000 Euro übrig, die nun erneut unter den 33 Betroffenen anteilmäßig aufgeteilt werden mussten. Auf Anfrage unserer Zeitung berichtete Bürgermeister Markus Winklhofer, dass am 5. Oktober die Bescheide für den zweiten Zahlungslauf an die Betroffenen gegangen sind. Die Spanne der Einzelsummen ist groß. Sie richtet sich nach der jeweiligen Schadenshöhe und liegt laut Winklhofer zwischen knapp zehn und 23000 Euro. „Für den ein oder anderen ist das schon noch eine gute Hilfe“, sagt Winklhofer deshalb.
Die Gemeindeverwaltung musste dafür einen weiteren Mehraufwand leisten. Daran aber lag es nicht, dass es nun fast ein Jahr gedauert hat, bis auch diese Summe ausbezahlt werden kann. Die Ursache im Hintergrund hatte die Gemeinde nicht in der Hand: Denn in einem Fall war lange nicht klar, wie viel die Versicherung zahlen wird. Deshalb konnte der entsprechende Spendenanteil nicht ermittelt werden. „Das hat die Sache extrem in die Länge gezogen“, so Winklhofer. Um weiterzukommen, hat die Gemeinde kurzerhand diese Summe ausgeklammert. „Wir wollten und konnten nicht mehr länger warten“, so der Bürgermeister. Bis zum 5. November läuft die Einspruchsfrist für die neuen Bescheide, dann wird überwiesen.
Übrig bleibt von den rund 750 000 Euro Spenden ein mittlerer vierstelliger Betrag. Hier muss die Gemeinde erst klären, „wie man damit umgeht“, so Winklhofer. Im Zweifelsfall kommt einen dritte „Spendenrunde“.