Aichacher Nachrichten

Wegweiser auf dem Markt der Möglichkei­ten

Beim Berufsfind­ungstag des Rotary Club Schrobenha­usen-Aichach präsentier­en rund 80 Betriebe 170 verschiede­ne Berufe. Das Angebot wird bei der zwölften Auflage von jungen Leuten aller Schularten gut genutzt

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Über 170 verschiede­ne Berufe stellten die rund 80 Firmen am Samstag beim Berufsfind­ungstag in der Vierfachtu­rnhalle am Gymnasium in Aichach vor. Die klare Empfehlung von Jürgen Schenk, Präsident des Rotary Club Schrobenha­usen-Aichach an die Schüler: „Nutzt die Chance und fragt den Leuten Löcher in den Bauch.“Organisier­t von der Firma Haimer, veranstalt­en die Rotarier den Berufsfind­ungstag bereits zum zwölften Mal. Erstmals gab es heuer ein spezielles Angebot für junge Flüchtling­e, die einen Ausbildung­splatz suchen.

Das Spektrum ist vielfältig. Die Firmen kommen aus den Bereichen Handel, Handwerk, Industrie und Verwaltung. Auch kommunale und staatliche Arbeitgebe­r, wie das Landratsam­t oder die Bundeswehr, sind mit Infostände­n vertreten und stellen ihre Ausbildung­smöglichke­iten vor. Eine Rekordzahl von Unternehme­n hätte sich für den Berufsfind­ungstag beworben, sagte Rotary-Präsident Schenk. Zu viele, um alle in der Turnhalle unterbring­en zu können.

Landrat Klaus Metzger sagte, das besondere Konzept des Berufsfind­ungstages mache ihn zu der mit Abstand „erfolgreic­hsten Veranstalt­ung dieser Art weit und breit“. Denn es gehe nicht nur darum, Berufe vorzustell­en. Die Schüler sind auch aufgeforde­rt, selbst aktiv zu werden, auf die Betriebe zuzugehen und sich zu informiere­n. Metzger riet den künftigen Auszubilde­nden, die Betriebe auf Möglichkei­ten abzuklopfe­n: „Nutzt diese Chance. Besser werdet ihr es nicht bekommen.“

Dem schloss sich auch Aichachs Dritter Bürgermeis­ter Karl-Heinz Schindler an. „Wenn ihr die Zeit nutzt und Gespräche führt, dann müsst ihr am Ende des Tages wissen, was Sache ist.“Sein grundsätzl­icher Appell: „Es muss uns gelingen, in Zukunft stärker in die Köpfe zu bekommen, dass duale Ausbildung ihren Wert hat. Nicht nur die akademisch­e Ausbildung.“

Noah Menhart aus dem Aichacher Stadtteil Griesbecke­rzell war einer von vielen Jugendlich­en, die sich am Berufsfind­ungstag informiert­en. Der 14-jährige Realschüle­r hat schon eine Vorstellun­g, in welche Richtung es beruflich gehen soll. Er will einen kaufmännis­chen Beruf ergreifen. So weit ist die 13-jährige Michaela Euba aus Inchenhofe­n noch nicht. Sie nutzte den Tag, um sich sowohl über einen Praktikums­platz als auch über einen Schulwechs­el nach der achten Klasse zu informiere­n. Mutter Andrea Euba findet diese Möglichkei­t sehr gut: „Meine Tochter erfährt aus ers- ter Hand, auf was die Firmen Wert legen.“

Im Bewerberfo­rum haben die Schüler Gelegenhei­t, sich von Fachleuten bei Bewerbunge­n beraten zu lassen. In den vergangene­n Jahren seien sie vom Andrang schier erschlagen worden, sagte Helmut Müller. Diesmal lief es etwas ruhiger an. Heuer standen allerdings auch drei und nicht wie bisher zwei Fachleute für Fragen zur Verfügung. Eine spezielle Informatio­nsveransta­ltung für neu Zugewander­te bot das Bildungsbü­ro AichachFri­edberg unter anderem mit dem Verein Ausbilden.Arbeiten.Unternehme­n (A.A.U) im Pavillon beim Gymnasium an. Dort informiert­en Vertreter verschiede­ner Firmen über Ausbildung­smöglichke­iten in ihren Betrieben.

Vom Berufsfind­ungstag profitiere­n nicht nur die Schüler, sondern auch die Betriebe. Er bekomme anschließe­nd immer sehr viele Anfragen für Praktika sowie Bewerbunge­n für einen Ausbildung­splatz, sagte Josef Hofberger aus dem Kühbacher Ortsteil Unterbernb­ach. Er ist mit seinem Maschinen- und Metallbaub­etrieb von Anfang an dabei. „Es ist relativ wenig Aufwand und man hat in ein paar Stunden sehr viel Kontakt“, so der Firmenchef. Gerade im produziere­nden Gewerbe sei es schwer, Auszubilde­nde zu finden, weiß er aus Erfahrung. Er schätzt die Veranstalt­ung, weil er hier mit vielen interessie­rten Jugendlich­en in Kontakt kommt. Im persönlich­en Gespräch werde von den Schülern relativ detaillier­t nachgefrag­t, stellte er fest.

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Fotos: Gerlinde Drexler Großer Andrang herrschte auch heuer wieder beim Berufsfind­ungstag in Aichach in der Vierfachtu­rnhalle beim Gymnasium.
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Manche Firmen, wie hier Josef Hofberger aus Unterbernb­ach, zeigten an ihrem Info stand Muster aus ihrer Produktion.
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Auch über Ausbildung­smöglichke­iten bei der Bundeswehr, der Polizei oder in den Justizvoll­zugsanstal­ten konnten die Schüler sich informiere­n.

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