Aichacher Nachrichten

Blechbixn servieren freche Texte zu fetzigem Beat

Das Quartett aus Niederbaye­rn bläst im Canada kräftig den Marsch. Zuvor heizt die Thierhaupt­ener Muntermoni­ka ein

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Obermauerb­ach Die Männer bekamen ordentlich ihr Fett weg. Die Blechbixn spielten bei ihrem Auftritt im Canada in Obermauerb­ach (Stadt Aichach) nicht nur einen fetzigen Beat. Sie hatten auch freche Texte mitgebrach­t. Nachdem Muntermoni­ka als Vorband dem Publikum im ausverkauf­ten Ballroom schon kräftig eingeheizt hatte, setzten die Blechbixn noch eins drauf.

„Zwei Gitarre spielende Bayern mit großer Leidenscha­ft für Musik “– So beschreibe­n sich Ju Schuster und Mo Ludl aus Thierhaupt­en (Kreis Augsburg) selbst. Seit Ende 2012 gibt es die Band Muntermoni­ka, die mit Nici Uhl am Kontrabass „a guads Stück Humor, a bissl Tanz“und die eine oder andere bayerische Lebensphil­osophie musikalisc­h verpackt den Zuhörern servierte.

Sei es ein Lied darüber, was man mit dem Lieblingsk­leidungsst­ück, der Hose, so alles erleben kann oder „Drah di um“, ein Lied über das Tanzen. Übrigens ist das auch das einzige offizielle Musikvideo des Duos, das sie bisher auf ihre Internetse­ite hochgelade­n haben. Mit einer gehörigen Portion guter Laune sangen die beiden über die „wichtigen Dinge des Lebens“. Bei den Zuhörern kam der halbstündi­ge Auftritt so gut an, dass die sich sogar eine Zugabe wünschten. Die hatten die Muntermoni­ka leider nicht dabei.

Bayerische Blasmusik ist keine reine Männersach­e. Das machten anschließe­nd Karin Obermaier (Trompete und Songwriter­in) Judith Kutscher (Akkordeon), Christine Westermair (Trompete) und Hilde Briller (Posaune) mit ihrem Auftritt klar. Mitreißend, wild und gefühlvoll waren die vier auf der Bühne. Hatten immer einen frechen Spruch auf den Lippen und eindeutig Spaß am Musikmache­n.

Zuerst aber gab es von den vier Frauen aus der Region Landshut einen „Glückwunsc­h für den Wohnort Obermauerb­ach“, der so idyllisch gelegen sei. Auch wenn die Blechbixn nach der Abfahrt von der Autobahn eigentlich das Gefühl gehabt hatten, auf Feldwegen unterwegs ins Nirgendwo zu sein.

Und dann folgte gleich eine klare Ansage ans Publikum: „Wir strampeln uns hier oben ab und erwarten Interaktio­n.“Bei der Blechbixn-eigenen Interpreta­tion der Bayernhymn­e waren die Zuhörer gleich das erste Mal gefordert.

Mitklatsch­en war angesagt. „Aus.Äpfe.Amen“heißt das aktuelle Programm der vier Freundinne­n, in dem sie ihre ganz eigene Vorstellun­g von moderner Volksmusik vorstellen: ein Mix aus alt und neu, traditione­ll und frech – und immer in Mundart. Sie machen Musik mit Themen, die sie interessie­ren und sind „mit einem gewissen Erziehungs­auftrag“in Sachen Männer unterwegs.

Da wird das Tanzverhal­ten der Männer unter die Lupe genommen („A Aff tanzt vui besser ois wia du“) und dem Internet-Dating eine Absage erteilt („Bye bye Parship“). Und mit „Des hob i fei dick“wird den Männern nicht nur verbal, sondern auch mit den Blechinstr­umenten der Marsch geblasen.

Aber die Blechbixn sind keine Feministin­nen, die nur auf die Männerwelt losgehen. Auch ihr eigenes Geschlecht nehmen sie aufs Korn. Zum Beispiel, dass es für Frauen beim Thema Schuhe kein Halten mehr gibt („High Heels“). Bierernst sind die Texte der Blechbixn sowieso nicht gemeint. Sie wollen eher leicht kabarettis­tisch daherkomme­n. Wie bei ihrem Ausflug in die Schlagerwe­lt, wo das Publikum drei Minuten lang „lächelnd und voller Freude“im Takt mitklatsch­en soll.

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Fotos: Gerlinde Drexler Ihre ganz eigenen Vorstellun­gen von Volksmusik haben die Blechbixn, die einen Mix aus alt und neu, traditione­ll und frech spie len.
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„A guads Stück Humor und a bissl Tanz“servierte Muntermoni­ka mit Nici Uhl am Kontrabass im Ballroom des Canada.

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