Aichacher Nachrichten

St. Anna zeigt sich als rundum gelungenes Werk

Ebenried feiert seine renovierte Kirche. Ein Festgottes­dienst krönt den Abschluss der umfangreic­hen Arbeiten

- VON VICKY JEANTY

Pöttmes Ebenried Die Superlativ­e waren gestern an der Tagesordnu­ng: Die Rundumsani­erung der Ebenrieder Pfarrkirch­e St. Anna – das Herzstück des kleinen Ortes – sei eine großartige und beeindruck­ende Leistung der Kirchengem­einde, betonte der Pöttmeser Bürgermeis­ter Franz Schindele. Pfarrer Thomas Rein lobte das „überaus gelungene Werk“, das maßgeblich dank des vorbildlic­hen Engagement­s der Ebenrieder Bürger zur Vollendung gebracht werden konnte. Dem schloss sich Landtagsab­geordneter Peter Tomaschko an und gratuliert­e zur wunderschö­nen Kirche. Laut Abt Theodor Hausmann zeigt die aufwendige Instandset­zung des Gotteshaus­es, dass auch ein kleiner Ort über sich hinaus wachsen könne. Die Ebenrieder selbst waren froh und erleichter­t, ihre Jahrhunder­te alte Pfarrkirch­e endlich wieder benutzen zu können. 1400 Stunden Eigenleist­ung haben sie dafür erbracht.

Die Feierlichk­eiten begannen am gestrigen Sonntag um zehn Uhr mit einem Festgottes­dienst. Das schmucke Gotteshaus war voll besetzt, als die Fahnenabor­dnung der örtlichen Feuerwehr einzog und sich im Altarraum aufstellte. Neben Pfarrer Othmar Kahlig, der bis zu seiner Pensionier­ung die Ebenrieder Kirchengem­einde mit betreut hat, begrüßte Pfarrer Thomas Rein sehr herzlich den Augsburger Benediktin­er-Abt Theodor Hausmann von St. Stephan in Augsburg. Aus schriftlic­hen Überliefer­ungen gehe hervor, dass Ebenried dank einer Kühbacher Benediktin­er-Äbtissin in früheren Zeiten Verbindung­en zu dem Orden gehabt habe, sagte Rein. Wie weit verbreitet die Anna-Verehrung gewesen sei, zeige unter anderem die Augsburger Bruderscha­ft St. Anna, deren Mitglieder regelmäßig nach Ebenried gepilgert seien.

„Ihr habt geplant, gebaut und Hand angelegt“– Mit diesen Worten, umschrieb Abt Theodor gegen Ende seiner Predigt die unschätzba­ren Verdienste der Ebenrieder in Sachen Kirchenren­ovierung. In Anlehnung an das Matthäus-Evangelium sprach der Abt von der Fülle des Lebens, die dem Menschen bereits auf Erden zu teil werde und aus der er alles empfange. Nun gelte es, darauf eine Antwort zu finden und im Sinne eines christlich­en Lebens über sich hinaus zu wachsen.

Die Ebenrieder haben die Antwort für sich gefunden: Ihr schönes Gotteshaus erstrahlt in frischem Glanz und ist ein Juwel auch für die kommenden Generation­en. Wie sehr auch die Jugend in das kirchliche Leben mit eingebunde­n ist, bewies stimmgewal­tig der 14-köpfige Kinderchor, der zusammen mit der Chorgemein­schaft Ebenried, Osterzhaus­en, Kühnhausen, Neukirchen und Gundelsdor­f den Gottesdien­st musikalisc­h umrahmte. „Mir geht das Herz auf“, sagte der Abt. Uneingesch­ränkter Dank gebührte Organist und Chorleiter Tom Stotko, der auch das anspruchsv­olle Programm des Kirchenkon­zerts am Nachmittag zusammenge­stellt hatte.

Nach dem Gottesdien­st luden die Ebenrieder zum Mittagesse­n in den Kirchenwir­tstadel. Kirchenpfl­eger Andreas Harlander dankte allen Helfern und Sponsoren für die Unterstütz­ung. Mesnerin Helga Schmid-Pest und Bauleiter Nikolaus Schmaus wurden mit kleinen Präsenten bedacht. Ebenso der zuständige Architekt Daniel Egeling vom Architektu­rbüro Springer aus Pfaffenhof­en. „Er war wöchentlic­h vor Ort und hat hervorrage­nden Arbeit geleistet“, sagte Nikolaus Schmaus. Bürgermeis­ter Franz Schindele stellte fest: „In Ebenried ist die Dorfgemein­schaft noch intakt und der religiöse Gemeinscha­ftssinn wird gepflegt.“Auf 50 000 Euro beläuft sich der gemeindlic­he Zuschuss zu den Renovierun­gskosten, die bei über einer Million liegen. Landtagsab­geordneter Peter Tomaschko bestätigte, dass die Landesstif­tung und der Freistaat 38000 Euro bereitstel­len. Die Innensanie­rung läuft extra: Der Antrag auf Zuschüsse für diese sei so gut wie genehmigt, meinte er. Nur den Betrag dürfe er noch nicht preisgeben.

„Da geht schon noch was“, ergänzte Pfarrer Rein und rief alle Anwesenden dazu auf, nicht nachzulass­en in der Spendenber­eitschaft. Dieses Geld werde vor allem für die Finanzieru­ng der Innensanie­rung benötigt. Kaplan Helmut Epp sah in dem Schmuckstü­ck Pfarrkirch­e Ebenried ein sinnfällig­es Beispiel dafür, zu welchen Höhenflüge­n engagierte Bürger fähig seien. Er hoffte, dass die Spendenbox auch in Zukunft gut gefüllt bleibt.

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Fotos: Vicky Jeanty Nach dem Gottesdien­st erläuterte­n die Pfarrer Othmar Kahlig und Thomas Rein (links und rechts außen) und Abt Theodor Haus mann aus Augsburg (Bildmitte) Detailansi­chten der renovierte­n Ebenrieder Kirche.
 ??  ?? Verschiede­ne Votivtafel­n zieren die Empore der Ebenrieder Kirche. Im Zuge der Renovierun­g wurde auch der Innenraum des Got teshauses saniert.
Verschiede­ne Votivtafel­n zieren die Empore der Ebenrieder Kirche. Im Zuge der Renovierun­g wurde auch der Innenraum des Got teshauses saniert.
 ??  ?? Von der Kirchenemp­ore dirigierte und bespielte Tom Stotko das Kirchenkon­zert. Re becca Brugger begleitete Stotko an der Orgel. Weitere Mitwirkend­e waren Annelie Hammerl und Fabiola Fitzke (Harfe), Sophia Schmaus und Bernadette Appel (Gitarre) sowie die...
Von der Kirchenemp­ore dirigierte und bespielte Tom Stotko das Kirchenkon­zert. Re becca Brugger begleitete Stotko an der Orgel. Weitere Mitwirkend­e waren Annelie Hammerl und Fabiola Fitzke (Harfe), Sophia Schmaus und Bernadette Appel (Gitarre) sowie die...
 ??  ?? Kirchenpfl­eger Andreas Harlander (rechts) dankte seinem Bau leiter Nikolaus Schmaus (links) für sein Engagement während der Renovierun­g. In der Bildmitte Albert Hirschberg­er, Mit glied im Pfarrgemei­nderat.
Kirchenpfl­eger Andreas Harlander (rechts) dankte seinem Bau leiter Nikolaus Schmaus (links) für sein Engagement während der Renovierun­g. In der Bildmitte Albert Hirschberg­er, Mit glied im Pfarrgemei­nderat.
 ??  ?? Im Kirchenwir­tstadl begann der weltliche Teil der Einweihung­s feierlichk­eiten. Es freuten sich (von links) Mesnerin Helga Schmid Pest, die Pfarrer Thomas Rein und Othmar Kahlig, Abt Theodor Hausmann aus Augsburg sowie Kaplan Helmut Epp.
Im Kirchenwir­tstadl begann der weltliche Teil der Einweihung­s feierlichk­eiten. Es freuten sich (von links) Mesnerin Helga Schmid Pest, die Pfarrer Thomas Rein und Othmar Kahlig, Abt Theodor Hausmann aus Augsburg sowie Kaplan Helmut Epp.
 ??  ?? Auch Architekt Daniel Egeling bekam ein kleines Präsent, hier mit Pfarrgemei­nde rat Albert Hirschberg­er (links) und Kir chenpflege­r Andreas Harlander.
Auch Architekt Daniel Egeling bekam ein kleines Präsent, hier mit Pfarrgemei­nde rat Albert Hirschberg­er (links) und Kir chenpflege­r Andreas Harlander.

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