Das Papst Bild ist fertig
Wie sich Aichachs Stadtpfarrer Gugler vor der Romreise fühlt
Aichach Jetzt ist das Bild für Papst Franziskus fertig: Es besteht aus den Porträts von 400 Aichachern. Das Werk dürfen Stadtpfarrer Herbert Gugler und Rupert Jung, Pfarrgemeinde- ratsvorsitzender, am 15. November dem Papst bei einer Generalaudienz selbst überreichen.
Stadtpfarrer Gugler ist, wie er sagt, schon jetzt „positiv aufgeregt“. Davon, den Papst besuchen zu dürfen, träumt er seit seiner Kindheit. Seine Aktion mit dem Motto „Daumen hoch für Papst Franziskus“, hat ihm nun dazu verholfen, dass der Kindheitstraum Wirklichkeit wird. Mitgeholfen hat IT-Experte Andreas Schirl, der aus den Bildern die Stadtpfarrkirche geformt hat. Die Reise will Gugler über facebook und twitter öffentlich machen, kündigte er im Pfarrgemeinderat an.
Wie alles funktioniert hat und was die Aichacher Ministranten mit der Idee von Stadtpfarrer Gugler zu tun haben, wird ausführlich berichtet auf
Aichach Am liebsten würde Aichachs Stadtpfarrer Herbert Gugler wahrscheinlich Luftsprünge machen. Mitte November nimmt er zusammen mit Rupert Jung, dem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, an einer Generalaudienz des Heiligen Vaters in Rom teil. Anlass ist eine ungewöhnliche Fotoaktion der Pfarreiengemeinschaft Aichach beim Pfarrfest. Unter dem Motto „Daumen hoch für Papst Franziskus“hatten sich auf dem Fest Mitglieder der Pfarrei fotografieren lassen. Aus den über 400 Einzelbildern entstand inzwischen eine Ansicht der Stadtpfarrkirche. Die Collage wird Gugler bei der Audienz Papst Franziskus persönlich übergeben. Als „positiv aufgeregt“beschreibt der Stadtpfarrer deshalb seine Gefühlslage, wenn er an die Audienz bei Papst Franziskus denkt. Für ihn geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung: „Einem Papst persönlich zu begegnen und ihm die Hand zu geben.“Ursprünglich wollte Gugler eine Sympathie-Aktion für den Papst über das Internet starten. Daraus ist allerdings nichts geworden. Jung erinnert sich: „Das war technisch schwierig.“
Da brachte Gugler ein Bild, das die Aichacher Ministranten ihm vor einigen Jahren zu seinem Abschied geschenkt hatten, auf eine neue Idee. Gugler war von 2003 bis 2006 Stadtprediger in Aichach gewesen. Dann betraute ihn der damalige Bischof Walter Mixa mit der Leitung der Pfarreiengemeinschaft Dinkelscherben im Landkreis Augsburg. Im Herbst 2014 war Gugler dann als Stadtpfarrer nach Aichach zurückgekehrt. Das Abschiedsgeschenk der Ministranten, ein Porträtfoto von ihm, zusammengesetzt aus lauter Einzelbildern, brachte er mit zurück nach Aichach und hängte es im Pfarrhaus auf.
Es brachte den Stadtpfarrer nun auf die Idee, den Umriss der frisch renovierten Stadtpfarrkirche aus Einzelporträts zu gestalten. Dafür sollten sich beim Pfarrfest im September die Besucher mit hochgestrecktem Daumen ablichten lassen. Mit dieser zustimmenden Geste, ähnlich dem „Like-Symbol“in sozialen Netzwerken, sollten sie ihre Sympathie für den Papst ausdrücken.
Im Juli begannen die Vorbereitungen für die Fotoaktion. Mit einer Drohne fotografierte Jungs Sohn die Stadtpfarrkirche. Das Foto war später die Vorlage, in die Andreas Schierl, Informatikdozent an der Universität Augsburg, die einzelnen Fotobausteine einsetzte. Um eine Auswahl bei der Farbstruktur zu haben, fotografierten Marion und Thomas Anderl die Menschen beim Pfarrfest in Aichach vor verschiedenen Hintergrundfarben – immer mit ihrem Daumen nach oben.
Der Stadtpfarrer erinnert sich: „Stundenlang haben die beiden fotografiert.“Über 1000 Mal müssen sie für die rund 400 Bilder von Besuchern aller Altersgruppen auf den Auslöser gedrückt haben, schätzt Gugler. Weitere 50 Aufnahmen entstanden bei einem Jugendgottesdienst. Das Bild der Stadtpfarrkirche ist aus 450 verschiedenen Porträts zusammengesetzt.
Inzwischen war in der Pfarrei die Idee gereift, das fertige Bild Papst Franziskus persönlich zu übergeben. Der Stadtpfarrer schrieb an die Pilgerstelle in Rom, die ihn an die päpstliche Präfektur überwies. Dort fand man die Idee so gut, dass prompt ein Brief mit einer Einladung in den Vatikan zurückkam. Am Mittwoch, 15. November, werden Herbert Gugler und Rupert Jung die Collage in einer persönlichen Audienz dem Papst übergeben. „Ich freue mich darauf. Das ist nichts Alltägliches“, sagt Jung. Stadtpfarrer Gugler findet es „klasse“, dass der Papst in der Audienz „eine ganz normale Pfarrei“empfängt. Schließlich sind ja oft hochrangige Gäste ganz vorne. Bei dem Gedanken daran strahlt er jetzt schon über das ganze Gesicht.
Aus vielen Bausteinen zusammenmontiert