So hat man die Handynummer immer parat
Welche Tipps der Schweizer Gedächtnistrainer Gregor Staub gibt
Affing Auf Thailändisch bis zehn zählen lernen in weniger als fünf Minuten? Die rund 150 Zuhörer in der Aula der Affinger Realschule waren skeptisch. Doch der Schweizer Gedächtniskünstler Gregor Staub machte es möglich. Von „nueng“(eins) bis „sip“(zehn) zählte der Saal vorwärts und rückwärts im Chor – bei einer Benefizveranstaltung für den Kreisverband des Roten Kreuzes. Der Trick dabei: Erst mal verinnerlichten die Zuhörer die sogenannte Körperliste, zehn Stellen des eigenen Körpers von den Schuhen bis zum Scheitel. Auf diesen Körperteilen stellte man sich dann bildhaft eine Eselsbrücke für jeweilige Zahl vor, zum Beispiel auf dem zweiten Körperteil, dem Knie, eine runde CD. Diese steht für einen „Song“, denn das ThaiWort für „zwei“lautet „song“.
Auch für lange Zahlenreihen wie zum Beispiel. Handynummern hatte der Gedächtnistrainer eine trickreiche Methode: Jede Zahl von eins bis 99 bekommt ein Bild zugeordnet. So steht etwa die Fünf für eine Hand (fünf Finger), die Sechs für einen Würfel oder die Acht für eine Achterbahn. Nun noch flugs die zu merkende Zahl in eine möglichst fantasievolle Geschichte mit den Schlüsselwörtern verwandelt, und schon kann man sie sich leicht merken.
Aber nicht nur Methoden fürs schnelle Lernen und bessere Kurzzeitgedächtnis stellte Staub vor. Er betonte, dass es wichtig sei, beim Memorieren Spaß zu haben, und war selbst das beste Beispiel – der Saal amüsierte sich über seine Bonmots.
Natürlich ist Staubs Lernmethode kein Zaubertrick. Denn die vorgestellten Tipps gilt es zu üben. Rund fünf Stunden müsse man etwa investieren, dann könne man die Methodie de einfach anwenden, erklärte Staub. Das Gedächtnis müsse trainiert werden, wie auch die Muskeln nur durch regelmäßige Übung gestählt werden, und nicht schon durch die Anmeldung im Fitnessstudio.
Übrigens: Gregor Staub verzichtete auf sein Vortragshonorar, und so kam der Erlös des Abends dem Roten Kreuz im Landkreis zugute.
Am Vormittag hatte Staub – ebenfalls gratis – rund 500 Schüler der Realschule begeistert. Am Nachmittag folgte eine Fortbildung für knapp 40 Lehrkräfte, die sich mit seinen Methoden vertraut machten.