„Mit Schönspielen wird es schwierig“
Thomas Holzmann nennt Gründe für die sportliche Talfahrt der Augsburger. Warum sich der Panther-Profi besonders auf den Deutschland Cup freut
Zwei Tage weg vom Eis. Kopf freibekommen. Abschalten. Das war die Devise von Thomas Holzmann, 30, am Montag und Dienstag. Ab heute gilt die Konzentration des Panther-Stürmers der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, die mittags in Augsburg zusammenkommt. Von Freitag bis Sonntag steht mit dem Deutschland Cup im Curt-Frenzel-Stadion der wichtigste Olympiatest an.
Für Holzmann ist das eine willkommene Abwechslung zum zuletzt eher tristen Liga-Alltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit Niederlagen in Nürnberg (1:2), gegen München (0:3) und in Schwenningen (1:3) sind die Augsburger Panther ins spielfreie Wochenende gegangen, in der Tabelle sind sie bis auf Platz elf abgerutscht.
Als Hauptgrund hat Holzmann die Flaute im Sturm ausgemacht. Dabei ist er selbst mit bisher sieben Treffern auf bestem Wege, seine Torquote der vergangenen beiden Spielzeiten in Augsburg (10 und 13) zu übertreffen. „Wir haben uns in den vergangenen zwei Wochen zwar gesteigert, aber wir schießen einfach zu wenige Tore“, sagt der Stürmer.
Das sei inzwischen sicherlich auch eine Frage des Selbstvertrauens. „Wenn du ein paar Spiele nicht triffst, wird es immer schwerer. Aber es gibt solche Phasen in einer Saison, da will das Ding einfach nicht rein.“Die Lösung des Problems sei noch mehr Arbeit, noch mehr Einsatz. „Wir müssen die Tore jetzt eben reinarbeiten. Mit Schönspielen wird es schwierig.“
Diese Devise könnte auch für die anstehenden Spiele mit der Natio- nalmannschaft gelten. Beim Deutschland Cup in Augsburg trifft die deutsche Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm auf Russland, die Slowakei und die USA. Für Holzmann ist die Berufung in den Kader eine besondere Auszeichnung, denn das Turnier hat mit Blick auf die Olympischen Winterspiele einen besonderen Stellenwert. Zu 90 Prozent sei dies schon die Mannschaft, die er im Februar mit nach Pyeongchang nehmen werde, hatte Sturm im Vorfeld angekündigt.
Mit dem Reiseziel im fernen Südkorea hat sich Holzmann aber noch nicht befasst. „Das ist alles noch so weit weg, da darf man gar nicht drüber nachdenken“, sagt er. Diese Taktik habe er auch schon vor seiner Einladung zum Deutschland Cup für sich gewählt und sei gut damit gefahren. „Die Nationalmannschaft war nie mein Fokus. Mein Fokus war immer, für Augsburg gut zu spielen. Ich denke an meine alltäglichen Aufgaben, alles andere kommt von alleine.“Erst als das Handy klingelte und ihm der Bundestrainer die freudige Nachricht überbrachte, habe er sich mit dem Thema Deutschland Cup befasst. „Seitdem ist die Vorfreude natürlich riesig. Das ist ein super Turnier und hat letztes Jahr riesig Spaß gemacht. Es ist eine Ehre, auch in diesem Jahr dabei zu sein.“
Noch ist unklar, ob Holzmann in allen drei Spielen zum Einsatz kommen wird und mit wem er eine Sturmreihe bilden wird. „Ich will einfach so gut spielen wie möglich und Spaß haben – alles andere ist Überraschung.“