Bereit für den Deutschland Cup
Nach einigen Umbauarbeiten kann die Nationalmannschaft heute im Curt-Frenzel-Stadion antreten. Die Teams treiben einen enormen Aufwand. Der ausgefallenste Wunsch: Badewanne mit Blick auf die Augsburger Skyline
Augsburg und das Curt-FrenzelStadion stehen am Wochenende ganz im Zeichen des internationalen Eishockeys. Neben dem Gastgeber stehen im Team USA viele Stars der Puckbranche. Grund: Die Nordamerikaner testen ihren OlympiaKader. Ein achtköpfiges Fernsehteam begleitet die amerikanische Mannschaft, denn der Deutschland Cup ist ein Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2018 im südkoreanischen Pyeonchang.
Da die NHL keine Profis für die Winterspiele abstellt, kommen die Profis der US-Auswahl überwiegend aus den europäischen Topligen in Tschechien, Schweden oder der russischen KHL. Aus der DEL sind der Nürnberger Brad Gilbert, die Mannheimer Chad Kolarik und Mark Stuart, Sean Backman (Berlin) sowie der Münchner Meister-Torwart Davis Leggio vertreten. Die ganz großen Namen stehen allerdings hinter der Bande. Cheftrainer ist Tony Granato (53), der es unter anderem ins NHL-Allstar-Team schaffte: „Er war mein erster Zimmerkollege“, erinnert sich Bundestrainer Marco Sturm an den Beginn seiner NHL-Zeit. Assistenz-Trainer Chris Chelios brachte es auf mehr als 1900 NHL-Einsätze.
Der Kanadier Bill Ramsay, der die slowakische Auswahl betreut, war bereits der Co-Trainer von Marco Sturm in Florida. General Manager des US-Team ist der 53-Jährige Jim Johannson, einst Zweitligaspieler beim EV Landsberg. „Man merkt der Mannschaft rund um die US-Mannschaft an, wie ernst die Amerikaner das Turnier nehmen“, sagt Leonardo Conti.
Der Marketing-Experte der Panther war federführend für die Orga-
„Banden Willi“überklebt die Werbung
nisation des Vier-Länder-Turniers zuständig. Es gab viele Sonderwünsche. Die meisten konnten Conti und sein 150 Mann starkes Helferteam der Panther erfüllen. „Bis hin zu dem Wunsch mit einer Badewanne mit Blick auf die Skyline von Augsburg war alles dabei“, erzählt der ehemalige Nationaltorhüter Conti. Alle vier Teams sind im Hotelturm (Dorint) untergebracht.
Fünf Tage hatten die Augsburger Zeit, um das Curt-Frenzel-Stadion vom Betrieb in der Deutschen Eishockey-Liga auf die Bedürfnisse der Nationalmannschaft umzustellen. Am sichtbarsten sind die Veränderungen beim dritten Deutschland Cup, der heute mit den Spielen USA gegen Slowakei (16 Uhr) und Deutschland gegen Russland (19.30 Uhr/live in Sport1) beginnt, auf der Eisfläche und den Werbeflächen. Die Sponsoren-Logos der Augsburger Panther auf den Bullykreisen und hinter dem Tor wurden erst mit weißer Farbe auf dem Eis übermalt und anschließend die Schriftzüge der Partner des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) eingebracht. Die ganze Woche über dauerten die Arbeiten an, denn auch die Bandenwerbung oder die Schriftzüge an den VIP-Boxen mussten überklebt werden. Diesen Teil übernimmt „Banden-Willi“, ein Werbetechniker aus dem Allgäu, der seit vielen Jahren für den DEB im Einsatz ist.
In der Umkleide der Panther ist die deutsche Nationalmannschaft eingezogen. Praktisch für AEVStürmer Thomas Holzmann, der im Gegensatz zu seinen Klubkollegen seine Ausrüstung hängen lassen konnte. In der benachbarten Gästekabine residiert Team USA. In den beiden Umkleiden unter der Südtribüne sind Russland und die Slowakei untergebracht. Alle vier Mannschaften trainierten gestern.
Unmittelbar nach dem letzten Turnierspiel am Sonntagabend beginnt der Rückbau, der erst am Dienstag abgeschlossen sein wird. Deshalb hat AEV-Trainer Mike Stewart ein „Winter-Classic“für seine Mannschaft eingeplant. Die Panther wollen am Montag auf Bahn II unter freiem Himmel trainieren.