Auto rast über Gehweg und prallt gegen Hauswand
Ein 78-Jähriger verliert in der Karolinenstraße die Kontrolle über seinen Wagen. Warum eine Frau großes Glück hat
Die Frau kommt gerade aus einem Kindermodeladen in der Karolinenstraße, als sie einen lauten Knall hört. Unmittelbar neben ihr kracht ein Auto mit Wucht gegen die Hauswand. Die Frau will sofort wegrennen, sie stürzt dabei und schrammt sich die Knie auf. Etwas später sitzt sie, noch unter Schock stehend, vor dem Geschäft auf einem Stuhl. Jemand hat ihr etwas zu trinken gebracht. Sie hat großes Glück gehabt. Sie wollte genau in die Richtung gehen, wo das Auto über den Fußgängerweg schoss. Der Wagen hat sie nur knapp verfehlt.
Der aufsehenerregende Unfall hat sich am Donnerstagvormittag gegen 9.35 Uhr abgespielt. Nach Angaben eines Polizeisprechers fuhr ein 78 Jahre alter Mann in der Karolinenstraße zunächst in Richtung Rathausplatz. Am Beginn der Fußgängerzone wollte er das Auto wenden. Der Autofahrer gibt an, dabei habe er einen Schwächeanfall erlitten und ihm sei plötzlich schwarz vor Augen geworden. Offenbar kam er aufs Gaspedal. Sein BMW streifte zuerst ein geparktes Auto auf der rechten Seite der Straße, dann schoss das Auto quer über die Fahrbahn, fuhr eine Laterne um und prallte gegen ein Schaufenster des Juweliergeschäfts Hörl. Der Wagen rutschte den Spuren zufolge noch etwas an der Hauswand entlang, eher er zum Stehen kam.
Der 78-Jährige, der bei dem Unfall nur leicht verletzt wurde, konnte nicht mehr aus seinem beschädigten Auto aussteigen, da es nun mit der Fahrerseite direkt an der Wand stand. Die Besatzung eines Rettungswagens, der zufällig an der Unfallstelle vorbeifuhr, versorgte den Autofahrer bereits an Ort und Stelle. Die Feuerwehr half dann, den Rentner aus dem Auto zu befreien. Er wurde vorsorglich ins Klinikum gebracht. Die gestürzte Frau wurde vor Ort von den Sanitätern betreut, sie musste aber nicht zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Zum Zeitpunkt des Unfalls war in der Karolinenstraße viel los: Zahlreiche Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer waren dort unterwegs. Viele blieben erschrocken stehen. Einige befürchteten zunächst, dass der Autofahrer womöglich absichtlich auf den Gehweg gefahren sein könnte. Es stellte sich aber schnell heraus, dass das nicht der Fall war. Dass niemand von dem Auto erfasst wurde, bezeichnete auch der Polizeisprecher Siegfried Hartmann als ein „Riesenglück“.
Ein Schaufenster des Juweliergeschäfts und die Hausfassade wurden beschädigt. Der Sachschaden insgesamt liegt ersten Schätzungen zufolge wohl deutlich über 10000 Euro. Nach dem Unfall kam es zu Behinderungen im Straßenbahnverkehr, da zahlreiche Fahrzeuge der Feuerwehr und der Rettungsdienste zu der Unfallstelle geeilt waren. Noch am Vormittag wurde das beschädigte Auto abtransportiert.