Kreis will Förderzentrum neu bauen
Der Landkreis bringt für die Vinzenz-Pallotti-Schule einen Standortwechsel ins Gespräch. Das Grundstück am Volksfestplatz gehört Stadt Friedberg, die sich für diese Überlegung offen zeigt
Aichach Friedberg Bekommt die Vinzenz-Pallotti-Schule ein komplett neues Gebäude am Friedberger Volksfestplatz? Entsprechende Überlegungen gibt es derzeit im Landratsamt, das sich von einem Standortwechsel Vorteile verspricht. Allerdings gehört das Grundstück nördlich der HermannLöns-Straße der Stadt Friedberg, mit der sich der Kreis erst noch einigen muss.
Hintergrund ist der Zustand des 40 Jahre alten Schulhauses: Die 1977 errichtete Vinzenz-Pallotti-Schule ist reif für eine Generalsanierung. Vor allem der Brandschutz liegt im Argen: Trotz provisorischer Verbesserungen – etwa der Einbau einer flächendeckenden Brandmeldeanlage, ein Treppenturm am Südflügel als zusätzlicher Fluchtweg und der Austausch brennbarer Materialien an den bestehenden Fluchttreppen – hat die Stadt Friedberg als Baugenehmigungsbehörde den Schulbetrieb nur noch für eine Übergangsfrist bis 2022 genehmigt. Bis dahin muss der Brandschutz komplett überarbeitet werden.
Doch lohnt sich dieser Aufwand? Diese Frage hat für den Landkreis neue Aktualität gefunden, seit das bisher in Erbpacht genutzte Grundstück vor einem Jahr gekauft wer- konnte. Der Erbpachtvertrag lief bis zum Jahr 2073 und bot dem Landkreis keine Ausstiegsmöglichkeit ohne Zustimmung der Grundstücksbesitzer. Der Kreis war also langfristig an den Standort gebunden. Ohne diese Zwänge konnte nun neu nachgedacht werden.
Aus Sicht des Landkreises böte sich dafür das als Sportanlage genutzte Grundstück an der Hermann-Löns-Straße an. Das ist mit 16 400 Quadratmetern zwar etwas kleiner als der alte Standort mit fast 19 000 Quadratmetern; doch eine erste grobe Prüfung hat bereits ergeben, dass sich das schon mit der Regierung von Schwaben abgestimmte und im Kreistag beschlossene Raumprogramm für die Vinzenz-Pallotti-Schule dort unterbringen ließe. Neben dem Schulhaus ist laut Sonja Nemetz, der Abteilungsleiterin für Kommunales Bauwesen im Landratsamt, ausreichend Platz für eine Doppelturnhalle, Rasenspielfeld, Allwetterplatz und Leichtathletik-Anlagen.
Der Landkreis verspricht sich klare Vorteile von einem Umzug, der alle weiterführenden Schulen des Landkreises in Friedberg an einem Standort konzentriert: Synergieeffekte durch eine gemeinsame Bewirtschaftung und Benutzung, ressourcenschonende innerstädtische Verdichtung, gute Erreichbar- keit zu Fuß und mit dem Bus durch die Haltestellen am Volksfestplatz. Abteilungsleiterin Nemetz spricht von einem „Campuscharakter“, der so am Schulzentrum entstehen könnte. Mit der Stadt Friedberg gebe es konstruktive Gespräche, berichtet sie. Allerdings müssten Details noch verhandelt werden – etwa über die Konditionen des Grundstücksgeschäfts oder über die künftige Nutzung des bisherigen Standden orts. Notwendig ist auch eine Machbarkeitsstudie, für die im Haushalt 2018 das Geld eingestellt werden soll. Fällt das Ergebnis positiv aus, geht es an die Entwurfsplanung samt Kostenschätzung und schließlich an die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung. Um den Bau innerhalb der von den fünf Jahren gesetzten Fünf-Jahres-Frist abzuschließen, sei ein „sportlicher Zeitplan“nötig, so Nemetz.