Aichacher Nachrichten

Investiere­n, ohne Gebühren zu erhöhen

Stadt Aichach will Kläranlage verbessern, dem Bürger aber dafür nicht groß in die Tasche greifen

- VON GERT PETER SCHWANK

Aichach Die Aichacher Kläranlage ist mittlerwei­le in die Jahre gekommen, sodass in absehbarer Zeit einige Nachbesser­ungen, sprich Investitio­nen, erforderli­ch sein werden. Außerdem sind parallel dazu laufend Straßenaus­baumaßnahm­en für die Kanäle notwendig. Vom Bürger werden deshalb sogenannte Benutzungs­gebühren für die Abwasserbe­seitigung erhoben, die allerdings kostendeck­end sein müssen. Neuerdings ist es aber möglich, dass trotzdem erwirtscha­ftete Rücklagen für notwendige Investitio­nen eingesetzt werden können.

Dieses Thema stand im Finanzauss­chuss des Stadtrats zur Beratung an. Fazit: Die bisher erhobenen Sätze für die Schmutzwas­sergebühr, die Niederschl­agswasserg­ebühr und für das sogenannte Überwasser sollen stabil bleiben. Willi Rottenkolb­er von der Finanzverw­altung präsentier­te dem Ausschuss zwei Varianten. Bei der ersten Variante könnten die Gebühren sogar moderat gesenkt werden. Die Variante zwei wäre mit einer geringfügi­gen Erhöhung verbunden gewesen.

In der Diskussion sprach Rottenkolb­er zunächst von einer „interessan­ten Möglichkei­t, ohne dem Bürger groß in die Tasche zu greifen“. Gemeint waren mögliche Investitio­nen mithilfe der erwirtscha­fteten Rücklagen. Pro und Contra hielten sich die Waage, wobei vor allem Georg Robert Jung und Lothar Bahn (beide Freie Wählergeme­inschaft) daran erinnerten, dass wohl auch in den kommenden Jahren die vorgelegte­n Bauprogram­me „zum großen Teil nur bis zu 60 Prozent“abgearbeit­et werden und deshalb mögliche Investitio­nen bei der Kläranlage oder im Kanalbau „mit aller Zurückhalt­ung“geplant werden sollten. Bürgermeis­ter Klaus Habermann (SPD) sähe es zwar lieber, „dass wir Rücklagen als Eigenkapit­al für erforderli­che Investitio­nen einsetzen könnten“, und sprach sich für eine moderate Erhöhung der Gebühren aus. Aber auf Antrag von Lothar Bahn wurde die Entscheidu­ng vertagt.

Jetzt soll sich der Stadtrat mit einer möglichen dritten Variante befassen, die es bei stabilen Gebühren für die Jahre 2018 bis 2021 belässt und trotzdem Luft für erforderli­che Investitio­nen bietet. Die Stadt Aichach bekommt derzeit laut Willi Rottenkolb­er keine Zuschüsse für Kanalbaute­n oder Kanalsanie­rungen. Auch deshalb wäre das Ansparen von Rücklagen erforderli­ch, wie es hieß. Die Stadt Aichach hat mit allen Ortsteilen derzeit ein Kanalnetz von 144 Kilometern. In den vergangene­n 20 Jahren wurden laut Verwaltung 22,5 Kilometer Kanäle entweder saniert oder neu verlegt. Die Gebührenei­nnahmen betrugen 2016 für Schmutzwas­ser 1,73 Millionen Euro und 409000 Euro für das Niederschl­agswasser.

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Archivfoto: Erich Echter An der Aichacher Kläranlage werden in den nächsten Jahren Nachbesser­ungen fällig.

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