Tempo 30 – den ganzen Tag
Keine Mehrheit für zeitliche Eingrenzung des verlängerten Tempolimits an Ortsdurchfahrt im Aichacher Stadtteil Griesbeckerzell
Aichach Es bleibt dabei: Für ein längeres Stück der Ortsdurchfahrt im Aichacher Stadtteil Griesbeckerzell gilt künftig Tempo 30 – ohne zeitliche Begrenzung. Eine Mehrheit im Bauausschuss des Stadtrats (8:4) lehnte einen entsprechenden Antrag von Ortsteilstadtrat Klaus Bleis (FWG) ab. Dafür stimmten seine Fraktionskollegen Georg Robert Jung und Manfred Schreier, Erich Echter (CWG) und der Zeller CSUStadtrat Marc Sturm.
Wie vor vier Wochen wurde über das Tempolimit wieder intensiv diskutiert. In der OktoberSitzung hatte der Ausschuss die Ausweitung der Tempo-30-Zone bereits grundsätzlich beschlossen, um besonders die Kinder zu schützen.
Jetzt ging es eigentlich nur noch um eine zeitliche Eingrenzung des Limits. Vorausgegangen war eine Verkehrsschau im Aichacher Stadtgebiet im Mai. Die Verkehrsschau-Teilnehmer (Vertreter von Polizei und Stadt Aichach) sprachen sich gegen die Ausweitung auf der Lorenzstraße (Ortsdurchfahrt Griesbeckerzell) aus. Diese Forderung aus dem Stadtteil war schon in früheren Verkehrsschauen in den Jahren 2007 und 2009 Thema gewesen. Tempo 30 gilt bereits jetzt bei der Kirche und wird bis zum Kindergarten weitergeführt. Klar gegen die Verlängerung der Tempo-30-Zone argumentierte Zweiter Bürgermeister Helmut Beck (CSU), ehemaliger Verkehrssachbearbeiter bei der Aichacher Polizei: „Ich setze mich immer für Verkehrsicherheit ein“, betonte der Kreisvorsitzende der Verkehrswacht. Die Erfahrung zeige, dass solche „politische Schilder“nicht auf Akzeptanz stießen. Also Schilder, die nur aufgestellt würden, um Wünschen nachzukommen. Es brauche auch Kontrollen. Tempo 30 fand er deshalb dort „problematisch“. Das verursache nur Ärger und sorge nicht für mehr Sicherheit. Und bei einer zeitlichen Begrenzung müsse an der Ortsdurchfahrt ein wahrer Schilderwald aufgestellt werden, warnte Beck. Das sorge eher für Verwirrung. Seine Meinung: Weniger ist mehr. Das Gefahrzeichen „Schulkinder“gibt es dort bereits. Marc Sturm konnte sich dennoch vorstellen, Tempo 30 dort auf die Zeit zwischen 7 und 17 Uhr zu beschränken.