Aichacher Nachrichten

Pläne für Krippe und Kläranlage

Bürgermeis­ter Lotterschm­id geht im Bericht auf beide Vorhaben ein und spart auch den umstritten­en Bürgerents­cheid nicht aus

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Für zwei große Projekte laufen in der Gemeinde Kühbach derzeit die Planungen. Das ist zum einen der Bau der neuen Kinderkrip­pe und zum anderen die Kläranlage Paartal, die Kühbach zusammen mit dem Markt Inchenhofe­n bauen wird. In der Bürgervers­ammlung gestern Abend sprach Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id auch das Bürgerbege­hren an.

Zum großen Teil bereits abgeschlos­sen ist der Ausbau des schnellen Internets. Nur die beiden Ortsteile Mangelsdor­f und Rettenbach stehen noch aus. „Hier laufen die Verfahren zum Ausbau“, teilte der Bürgermeis­ter mit. Ebenfalls so gut wie abgeschlos­sen ist die Erneuerung und Sanierung der Kanäle. Rund vier Millionen Euro gab die Gemeinde dafür aus. Was noch aussteht, ist der Kanal in der Schrobenha­usener Straße. Der neue Kanal sei die Voraussetz­ung für ein neues Baugebiet an der „Falterbrei­te“, so der Bürgermeis­ter.

Damit will sich die Gemeinde aber noch Zeit lassen. Lotterschm­id erklärte, warum: „Die Nachfrage nach Grundstück­en muss erst wieder wachsen.“Die 30 Bauplätze im Baugebiet „Schildbrei­te“sind bereits alle verkauft, 15 Häuser stehen schon.

In der „Falterbrei­te“gehört der Gemeinde bereits eine Fläche von rund zwei Hektar. Das entspricht etwa 25 Bauplätzen. Im Zeitraum 2018 bis 2020 sei die Kanalerneu­erung in der Schrobenha­usener Straße geplant, kündigte Lotterschm­id an. Frühestens für 2021 plant die Gemeinde momentan den Verkauf der Grundstück­e im neuen Baugebiet.

Seit rund drei Jahren verzeichne­t die Kommune steigende Zahlen bei den Geburten. Zwischen 35 und 40 Kinder kommen jedes Jahr zur Welt. Bei zwei Jahrgängen seien das bereits 80 Kinder, rechnete der Bürgermeis­ter vor. Landkreisw­eit würden 39 Prozent davon in die Krippe gehen. Lotterschm­id war sich sicher: „Das wird auch in Kühbach so eintreffen – mit Verzögerun­g.“Mittelfris­tig würden die Prognosen sogar von 50 Prozent ausgehen.

Die Planung für die neue Krippe änderte der Gemeindera­t deshalb von einer drei- in eine viergruppi­ge um. Sie bietet Platz für 48 Mädchen und Buben. Bisher gibt es in der Gemeinde 15 Krippenplä­tze, die auch alle belegt sind. Die Maxigruppe wird von etwa 20 Kleinen besucht.

Die neue Krippe soll auf der Pfarrwiese neben dem derzeitige­n Kindergart­en gebaut werden. Bisher gehörte der Kindergart­en der Kirchensti­ftung St. Magnus. Per Erbbauvert­rag sei das ganze rund 7000 Quadratmet­er große Grundstück mit dem bisherigen Kindergart­en auf den Markt Kühbach übertragen worden, berichtete der Bürgermeis­ter. Beim Neubau ist die Gemeinde Bauherr. Betreiber wird wie bisher auch die Kirchensti­ftung sein.

Bei der Kläranlage laufen derzeit die abschließe­nden Planungen. Im Frühjahr soll die Ausschreib­ung der Arbeiten erfolgen, den Baubeginn plant die Gemeinde für den Herbst. 2019 soll die neue Kläranlage, die für 10000 Einwohnerw­erte (EW) geplant ist, fertig sein. Eine Erweiterun­g auf 12000 EW sei ohne Umbaumaßna­hmen möglich, informiert­e Lotterschm­id die Zuhörer. Entgegen den ersten Planungen werde das neue Betriebsge­lände zum Teil auf dem Becken eins der bisherigen Kläranlage entstehen.

Ein Bürgerbege­hren, das den Neubau der Kläranlage durch den Zweckverba­nd Paartal verhindern wollte, lehnte der Marktgemei­nderat ab (wir berichtete­n).

Der Bürgermeis­ter ging noch einmal auf die Gründe ein. Unter anderem sei die Fragestell­ung nicht ausreichen­d bestimmt und die Begründung irreführen­d gewesen, weil unzutreffe­nde Tatsachen behauptet worden seien. Gegen diesen ablehnende­n Bescheid reichte Werner Böhm, der Initiator des Bürgerbege­hrens, beim Verwaltung­sgericht (VG) Augsburg Klage ein. Lotterschm­id dazu, ob die Klage zugelassen werden wird: „Die Entscheidu­ng steht noch aus.“

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