Aichacher Nachrichten

Die CSU lernt langsam dazu

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Dass die CSU-Agrarpolit­iker beim Thema Insektenst­erben so reizbar sind, hat einen einfachen Grund. Einerseits sehen sie sich traditione­ll als Hüter der Interessen der konvention­ell arbeitende­n Landwirte in Bayern. Anderersei­ts schwant ihnen, dass die Befunde über den Rückgang der Biomasse und der Artenvielf­alt sehr wahrschein­lich eben doch etwas mit dem Einsatz von Pflanzensc­hutzmittel­n zu tun haben.

Noch keine zwei Wochen ist es her, dass die CSU im Landtag eine ganze Reihe von Anträgen der Grünen abgelehnt hat, in denen gefordert wurde, den Schutz der Artenvielf­alt in Bayern stärker in den Blick zu nehmen und intensiver nach den Ursachen zu forschen. Bereits eine Woche später legte die CSU-Fraktion selbst einen Antrag vor mit dem Titel: „Rückgang von heimischen Insekten und Vögeln stoppen – unverzügli­cher Beginn der Ursachenfo­rschung“.

Das zeigt zweierlei. Erstens: Die CSU hat das Thema bisher ignoriert. Zweitens: Sie beginnt es jetzt sehr wohl ernst zu nehmen. Der Landwirtsc­haftsminis­ter und die Vorsitzend­e des Agraraussc­husses haben das gestern in der Landtagsde­batte auch deutlich gemacht.

Nicht auf der Höhe der Zeit dagegen scheint der CSU-Abgeordnet­e Schöffel mit seinem Spott über die „Hobbyforsc­her aus Krefeld“. Schließlic­h waren sie es, die mit ihrer Studie Wissenscha­ft und Politik wachgerütt­elt haben.

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