Papst zu Aichach Bild: „400 Leute, wow!“
Stadtpfarrer Herbert Gugler überreicht Heiligem Vater auf dem Petersplatz die Fotocollage der Stadtpfarrkirche. Franziskus zeigt sich begeistert und sehr warmherzig – und ist zum Scherzen aufgelegt mit den Besuchern aus Bayern
Rom/Aichach Stadtpfarrer Herbert Gugler strahlt über das ganze Gesicht. Für ihn ging gestern ein Kindheitstraum in Erfüllung: Er schüttelte Papst Franziskus bei einer persönlichen Audienz auf dem Petersplatz in Rom die Hand. Anlass war eine außergewöhnliche Aktion, bei der sich am Pfarrfest in Aichach über 400 Besucher unter dem Motto „Daumen hoch für Papst Franziskus“für eine Fotocollage der Stadtpfarrkirche ablichten ließen. Stadtpfarrer Gugler erhielt daraufhin sogar eine Einladung aus dem Vatikan, um das fertige Bild im Rahmen einer Audienz zu übergeben.
„Positiv aufgeregt“war Gugler schon, seitdem der Brief des Vatikans vor einigen Wochen auf seinem Schreibtisch gelandet war. Jetzt, nach der Audienz, bei der er zusam- men mit Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Rupert Jung in der ersten Reihe direkt vor dem Altar saß, sprudeln die Worte nur so aus ihm heraus: „Beeindruckend, unwahrscheinlich beeindruckend“, sei für ihn der Moment gewesen, als er dem Papst gegenüberstand. Der Stadtpfarrer über das Kirchenoberhaupt: „Er ist unwahrscheinlich menschlich. Ein echter Heiliger Vater, Betonung auf Vater.“
Wie in Trance habe er sich gefühlt, als der Papst bei der persönlichen Audienz die Reihe entlang auf ihn und Jung zuschritt, erzählt Gugler. „Er kam mit ausgestreckten Armen auf uns zu.“Der Stadtpfarrer schwärmt von einer „Herzlichkeit und Menschlichkeit, die man gar nicht beschreiben kann“.
Auch Jung ist von der Begegnung beeindruckt. „Es war wirklich ganz toll“, sagt er und erzählt, dass der mindestens drei Minuten bei ihm und dem Stadtpfarrer stand und sich mit ihnen unterhielt. Unter anderem interessierte sich der Heilige Vater dafür, woher die beiden denn kommen.
Seine Reaktion, als er hörte, dass sie aus Bayern sind, beschreibt Jung so: „Er machte ein ernsthaftes Gesicht und sagte, dass das gefährlich sei.“Weil die Bayern so viel Bier trinken würden. „Und dann hat er aus vollem Hals gelacht“, erzählt Jung und man hört, dass er dabei über das ganze Gesicht strahlt.
Ebenso wie der Stadtpfarrer, wenn er von der Unterhaltung mit Papst Franziskus erzählt. Es sei ein menschlicher Austausch auf Augenhöhe gewesen, sagt Herbert Gugler. Er staunt, dass er als „ganz normaler, einfacher Pfarrer“zu der Audienz eingeladen war. Besonders beeindruckt hat ihn, dass es nicht nur bei einem kurzen Händeschütteln mit dem Papst geblieben ist, sondern dass sich das Kirchenoberhaupt „wirklich Zeit genommen“hat.
Und wie war die Reaktion des Papstes auf das Foto, das er von den Aichachern überreicht bekommen hatte? „Er hat sich riesig gefreut über das Bild“, sagt Gugler. Die spontane Reaktion des Papstes war: „400 Leute, wow!“Aus so vielen Einzelmotiven hatte Andreas Schierl das Gesamtbild zusammengesetzt, das die Aichacher Stadtpfarrkirche zeigt.
Den Moment der Audienz empfand Gugler als „total unkompliPapst ziert“. Zum Beispiel habe eine Frau in der Reihe den Papst einfach umarmt. Der Stadtpfarrer zeigt sich bewegt: „So soll Seelsorge sein: auf die Menschen zugehen, sich Zeit nehmen.“
Die Unterhaltung mit dem Kirchenoberhaupt führten die beiden Aichacher auf Deutsch. Eine Sprache, die der Papst fließend spricht. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende: „Man muss ein bisschen langsam sprechen, aber er versteht es zu 100 Prozent.“Man habe sich sehr nett unterhalten. Heute reist die elfköpfige Delegation wieder zurück nach Aichach. Mit im Gepäck hat sie den Segen des Papstes für die Paarstadt.
Ein Kindheitstraum ist für Stadtpfarrer Gugler in Erfüllung gegangen
IUnter Hashtag #aicpapst sind Reise und Audienz auf der Facebook Seite der Pfarreiengemeinschaft Aichach dokumentiert: www.facebook.com/pg.aichach