Aichacher Nachrichten

Verkehrssü­nder: Anwohner greifen zur Selbsthilf­e

Autofahrer nutzen gesperrten Anwaltinge­r Weg als Schleichwe­g. Was Polizei zur Initiative in Mühlhausen sagt

- (jca)

Affing Mühlhausen Den Anwohnern des Anwaltinge­r Weges in Mühlhausen ist es zu bunt geworden: Sie wollen nicht mehr hinnehmen, dass die gesperrte Straße permanent vom Berufsverk­ehr aus Richtung Rehling missbrauch­t wird. Im Affinger Gemeindera­t kündigte Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Faltermeie­r am Dienstag an, die Autofahrer müssten mit Anzeigen rechnen. Anwohner notieren sich die Kennzeiche­n und leiten sie an die Polizei weiter.

Die ersten sind schon in der Inspektion in Aichach angekommen. Verkehrssa­chbearbeit­er Thomas Schmid berichtete auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Mühlhauser bereits eine Liste mit 40 Kennzeiche­n übermittel­t haben. Anzeigen können damit aber noch lange nicht rausgehen. Natürlich muss die Polizei die Fälle bearbeiten. Doch: „Wir brauchen den Fahrer dazu.“Der Halter genüge nicht, um eine Verwarnung auszustell­en. Das ist nur im ruhenden Verkehr möglich. Im fließenden Verkehr muss laut Schmid der Fahrer bekannt sein. Diesen nachträgli­ch festzustel­len, dürfte schwierig sein, sagt der Fachmann. Thomas Schmid spricht von einem „immensen Aufwand an Nachermitt­lungen“. Mit ungewissem Erfolg. Stelle die Polizei Verwarnung­en an die Halter aus, würden diese vielleicht ein paar Ehrliche bezahlen. Der Rest gebe nicht zu, gefahren zu sein. Damit werde der Nachweis schwierig, wenn nicht gar unmöglich. „Da wird viel im Sand verlaufen“, ist Schmid überzeugt.

Der Verkehrssa­chbearbeit­er kennt die Lage vor Ort. Das Problem sei, dass der Verkehr nicht abfließen könne. Wer aus Richtung Rehling kommt, hat zu den Stoßzeiten Mühe, in die Ortsdurchf­ahrt einbiegen zu können. Verkehrste­ilnehmer sähen die gesperrte Route als einzigen Ausweg, um in die Arbeit zu kommen, sieht Schmid das Dilemma. Die Frage sei, wie man das Problem in den Griff kriege und eine Lösung finde. Eventuell könne man den Weg möglichst unattrakti­v gestalten, überlegt er. Demnächst wolle er die Problemati­k auch bei einem Besuch im Staatliche­n Bauamt ansprechen, erklärte er. Schmid kündigte außerdem an, die Polizei werde weiter sporadisch Kontrollen durchführe­n.

Bei einer derartigen Aktion vergangene Woche sprachen die Beamten 20 Verwarnung­en aus. Die Betroffene­n müssen je 20 Euro bezahlen. und Seite 4

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Foto: Josef Abt Um Wartezeite­n an der Einmündung der Straße aus Richtung Rehling (Hinter grund links) zu umgehen, nutzen viele Autofahrer den gesperrten Anwaltinge­r Weg.

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