Hausener Kirche muss saniert werden
Die Kosten werden auf rund 530000 Euro geschätzt. Die Pfarrei sammelt Zuschüsse und hat das Geld fast beisammen
Aindling Hausen Es ist ein malerisches Ensemble: Das stilecht renovierte Wohnhaus des alten Heißbauern, des ehemaligen Wirtshauses im Aindlinger Ortsteil Hausen, und daneben die Dorfkirche Pauli Bekehr mit ihrem barocken Zwiebelturm. Ein weißblauer Himmel dazu, und jeder, der irgendetwas mit Hausen zu tun hat, bekennt gerne: „Und do bin i dahoam.“Doch die Filialkirche der Pfarrei Stotzard ist stark renovierungsbedürftig. Beim genaueren Hinsehen kann dies sogar der Laie erkennen. Über dem Giebel der angebauten Sakristei reißt die Außenmauer genau in der Längsachse des Kirchleins. Am übernächsten Pfeiler der Südseite geht ein Riss von oben bis nach unten ins Fundament. Der Bogen im Innenraum zwischen Hauptschiff und Chor weist zwei fast senkrecht verlaufende Spalten auf. Der Fachmann weiß sofort: Das liegt am Dachstuhl. Tatsächlich liegen die Mauerlatten – die Zimmerer nennen sie heute Fußpfetten – nicht auf einem gleichmäßigen Untergrund. So verteilt sich die Last unterschiedlich. Die Zerrbalken, die sowohl die Decke halten als auch die Mauerlatten fixieren sollen, sodass keine Schubkräfte das Mauerwerk nach außen drücken können, sind teilweise marode. Selbst der Turm braucht dringend eine Sanierung. Das Balkengeflecht der Zwiebelkonstruktion ist kaum verankert.
So summieren sich in wenigen Beispielen ernste und sicherheitsrelevante Mängel. Und wie kamen diese ans Licht? „Wir mussten den Hauptaltar vor ein paar Jahren begasen. Eine der Auflagen für die Maßnahme ist die Standard-Sicherheitsprüfung. Dabei kam Etliches ans Licht“, sagt der Kirchenpfleger der Pfarrei Stotzard, Franz Reich. Der Schock saß tief, als die Verantwortlichen dann das Ergebnis des nächsten Schrittes, die Kostenvorschau, vorliegen hatten. Reich: „530000 Euro stand da am 23. August 2016 als Zahl. Uns war klar: So viel haben wir bei Weitem nicht.“Im Moment laufe der Prozess der Zuschusssicherung.
„Wenn die Höhen der Zusagen oder schlicht die Absagen von allen Seiten vorliegen, dann starten wir“, sagt der Kirchenpfleger. Wahrscheinlich sei das im Laufe des nächsten Jahres so weit, vermutet Reich und verweist auf einen prallen Ordner, dessen erste Schriftstücke bis ins Jahr 2014 zurückreichen. Mittlerweile liegen feste Zusagen seitens der Diözese Augsburg in Höhe von 390 000 Euro vor, der Regierungsbezirk Schwaben und der
Im nächsten Jahr können die Arbeiten beginnen
Die letzte Sanierung liegt 33 Jahre zurück
Landkreis Aichach-Friedberg wollen sich zusammen mit 40 000 Euro und die Marktgemeinde Aindling mit 70 000 Euro beteiligen. Und obwohl die Sanierung der Pfarrkirche Sankt Peter in Stotzard nicht einmal eine halbe Dekade zurückliegt, kann die Pfarrei sich schon mit 30 000 Euro Eigenkapital an der Sanierung des Kleinods beteiligen. In der Summe wären das die benötigten 530 000 Euro.
Die letzte Sanierung von Pauli Bekehr in Hausen liegt 33 Jahre zurück. Die Arbeiten daran dauerten fast fünf Jahre und liefen von 1980 bis 1984. Ihren Abschluss fanden sie mit der feierlichen Altarweihe am 20. Mai 1984 durch den damaligen Weihbischof Max Ziegelbauer.