Ein Wort, ein Streit
Warum Trump eine Auszeichnung eines Magazins ablehnt, die er gar nicht erhalten hätte
Washington Wenn US-Präsident Donald Trump twittert, hat das höchstwahrscheinlich Folgen. Im jüngsten Fall folgte eine Posse. Was da mal wieder los war? Trump hatte geschrieben: „Time Magazine hat angerufen, um zu sagen, dass ich WAHRSCHEINLICH zum ,Mann (Persönlichkeit) des Jahres‘ ernannt werde, wie letztes Jahr, aber ich müsste einem Interview und einem Foto-Shooting zustimmen.“Was heißen sollte: Trump hat ein Angebot des US-Magazins abgelehnt, ihn zur „Persönlichkeit des Jahres“2017 zu küren.
Der viel beachtete Titel wird bereits seit 1927 verliehen – an diejenige Persönlichkeit, die „zum Guten oder zum Schlechten am meisten beigetragen hat, um die Ereignisse des Jahres zu beeinflussen“, wie Time erklärt.
Trump jedenfalls ärgerte sich offenbar über das Wörtchen „wahrscheinlich“. Weil: „Wahrscheinlich nicht gut ist“, wie er schrieb. Das Magazin reagierte ebenfalls auf Twitter: „Der Präsident irrt sich darin, wie wir die Persönlichkeit des Jahres auswählen. Time wird unsere Wahl bis zur Veröffentlichung am 6. Dezember nicht kommentieren.“
Der frühere Time-Herausgeber Richard Stengel wurde deutlicher und twitterte in Richtung Trump: „Ich sag’s Ihnen nur ungern, aber WAHRSCHEINLICH heißt, dass Sie NICHT Persönlichkeit des Jahres sind. Die wollten nur ein FotoShooting.“