Hofmann: Keine Lizenz für Leipzig
FCA-Präsident übt auf Generalversammlung Kritik an DFB und RB
Augsburg Neigt sich das Jahr dem Ende entgegen, ziehen etliche Fußball-Bundesligisten Bilanz. Wenn Verantwortliche des FCA Rechenschaft ablegen, müssen sie auch wegen des sportlichen Erfolgs kaum unangenehme Fragen der Mitgliederbasis fürchten. So auch am gestrigen Abend auf der Jahreshauptversammlung in der Augsburger Arena. Für ein Ausrufezeichen sorgte dabei Präsident Hofmann.
Den Rekordumsatz des vergangenen Jahres erreichte der FCA nicht, weil ihm die Einnahmen aus der Europa League fehlten. Allerdings haben sich die Augsburger bei einer 95-Millionen-Marke eingependelt, der Bundesligist setzte 94,8 Millionen Euro um. Geld eingenommen hat er vorwiegend durch Sponsoring, Transfers und TV-Einnahmen; Geld ausgegeben hat er mehrheitlich für die Spielergehälter und den Spielbetrieb. Der Jahresüberschuss liegt bei 7,9 Millionen Euro. „Wir wirtschaften vernünftig“, betonte Präsident Klaus Hofmann und fügte hinzu: „Wir werden keine Spieler verpflichten, die das Gehaltsgefüge sprengen.“
Hofmann nutzte seinen Auftritt nicht nur, um über seinen Verein und die Vertragsverlängerung von Abwehrspieler Martin Hinteregger bis Sommer 2021 zu erzählen. Vielmehr nutzte er die Plattform, um Verfehlungen des Deutschen Fußball-Bundes, den missglückten Videobeweis, die Zerstückelung des BundesligaSpieltags, aufgeblähte Welt- und Europameisterschaften oder Financial Fair Play zu kritisieren. Und auch RB Leipzig machte Hofmann einmal mehr zum Thema. Seine klare Forderung: Das Konstrukt Leipzig dürfe keine Lizenz für die Bundesliga bekommen.
Den Klassenerhalt feierte er ekstatisch, wie er erzählte: Bei der Abschlussfeier habe eine Flasche Whiskey dran glauben müssen, bis fünf Uhr morgens tanzte Hofmann. „Und irgendwann haben mich dann Leute auf einer Parkbank in Augsburg entdeckt. Ich kann mich daran nicht erinnern.“