Raus mit den Rädern aus der Pferseer Unterführung?
Fußgänger beklagen sich über zugestellte Gehsteige. Jetzt wird nach Lösungen gesucht
Geht es nach Baureferent Gerd Merkle (CSU), dann würde er mit den in der Pferseer Unterführung abgestellten Fahrrädern kurzen Prozess machen: Erst Hinweisschilder aufstellen, dass die Räder hier nicht abgestellt werden sollen, dann nach einer gewissen Frist abräumen. „Das ist ein Gefahrenpotenzial für Fußgänger. Es kann nicht sein, dass sie dort nicht mehr laufen können.“
So schlimm, dass der Gehweg komplett versperrt ist, ist es zwar nicht. Aber für Fußgänger wird es in der Pferseer Unterführung in der Tat eng, seit Pendler dort ihre Räder abstellen. Das ist seit etwa zwei Jahren der Fall – seit der Platz am Treppenaufgang zum Bahnhof direkt nach der Unterführung wegen des Tunnelbaus gesperrt wurde. Hinzu kommt, dass Radler in der Unterführung seit drei Jahren auf dem Fußweg fahren dürfen. Damals wurde nach einem Umbau das Schild „Fahrräder frei“angebracht. Was viele Radler nicht wissen oder nicht beachten: dass sie nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein dürfen und Fußgänger Vorrang haben.
Ob die Räder tatsächlich aus der Unterführung entfernt werden, ist aber ungewiss. Die Bauverwaltung hat rechtliche Bedenken angemeldet, weil Räder auf Gehwegen grundsätzlich abgestellt werden dürfen. Man sei intern in der Diskussion, so Merkle. Der Bauausschuss beschäftigte sich zuletzt auch mit der Gestaltung der beiden Bahnhofsplätze (wir berichteten). Demnach wird geprüft, den Radweg in der Viktoriastraße auf Höhe des Helio dauerhaft auf die Fahrbahn zu verlegen. Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes soll der Radweg dann in deutlich verbreiterter Form auf den Platz gezogen werden.
Für Diskussionen sorgt indes der Entwurf des westlichen Platzes am Thelottviertel. Hier verlässt die Straßenbahn ab 2023 den neuen Bahnhofstunnel und fährt über den neu zu gestaltenden Platz, bevor sie in die Rosenaustraße abbiegt. Aus Sicherheitsgründen wird auf etwa 45 Metern Länge nach dem Tunnelausgang eine knie- bis hüfthohe Barriere das Gleis beidseitig vom Rest des Platzes abschirmen. So soll verhindert werden, dass Fußgänger am Tunnelausgang vor eine ausfahrende Tram laufen. Es ist eine Vorgabe der Regierung von Oberbayern, die für die Sicherheit im Tramverkehr zuständig ist. Die Stadt will mit den Landschaftsarchitekten die Barriere als eine Art Bank anlegen, heißt es.