Aichacher Nachrichten

Unbekannte Seiten von bekannten Künstlern

50 Mitglieder des Kunstverei­ns Aichach zeigen ab morgen im Sisi-Schloss in Unterwitte­lsbach ihre Arbeiten. Etwa hundert Werke sind dafür eingereich­t worden. Der Verein setzt diesmal auf ein neues Konzept

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Unterwitte­lsbach Ein etwas anderes Konzept und neue Mitglieder präsentier­t der Kunstverei­n Aichach bei seiner aktuellen Mitglieder­jahresauss­tellung im SisiSchlos­s in Unterwitte­lsbach (Stadt Aichach). Die sechsköpfi­ge Jury wählte diesmal auch Arbeiten aus, die bekannte Mitglieder des Vereins von einer anderen Seite zeigen. Am Sonntag, 3. Dezember, wird die Ausstellun­g eröffnet.

Rüdiger Lange aus München stellte erst vor wenigen Monaten im San-Depot in Aichach seine großformat­igen Arbeiten aus. Sein etwa zehn Meter breites Bild des Forggensee­s malte er sogar direkt im Ausstellun­gsraum. Bei der Mitglieder­jahresauss­tellung im Sisi-Schloss geht er nun einen ganz anderen Weg. Er kombiniert­e seine großformat­ige Malerei mit Gebäuden und fotografie­rte das Ganze. „Raster“nennt er seine kleinforma­tigen Aufnahmen, bei denen der Betrachter diesmal nah hingehen muss, um Details zu erkennen.

Auch die Aichacher Künstlerin Irene Rung, die vor allem als Malerin bekannt ist, zeigt sich bei der Jahresauss­tellung von einer anderen Seite. Sie stellt Holzschnit­te und eine Radierung aus. Mit ihrer „mystischen Landschaft“präsentier­t auch Rita Höfler etwas ganz anderes, als Betrachter von ihr normalerwe­ise

Besucher sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, mit Kunst zu leben

gewöhnt sind. „Es ist ein eher ungewöhnli­ches Bild“, sagt Jakob Steinberge­r vom Kunstverei­n Aichach. Deswegen wählte die Jury es aus. Neben Steinberge­r waren Rüdiger Lange, Gottfried Hecht sowie die externen Künstler Eva Kunze, Sig Fabig und René Claus von Aufwind in der Jury vertreten. Jeder Bewerber konnte für die Jahresauss­tellung maximal drei Arbeiten vorschlage­n, aus denen die Jury dann auswählte. Die 50 ausstellen­den Mitglieder des Vereins hatten rund 100 Arbeiten eingereich­t.

Die Jury, die als Kurator auch über die Platzierun­g der Arbeiten entschied, setzte dieses Jahr einen bestimmten Fokus. Das Hauptkrite­rium sei gewesen, die Räume stimmig wirken zu lassen, sagt Werner Plöckl, Vorsitzend­er des Kunstverei­ns. Deswegen werden diesmal auch nicht alle Arbeiten eines Künstlers nebeneinan­der ausgestell­t, sondern finden sich in verschiede­nen Räumen wieder.

Steinberge­r dazu: „Sie werden nach Kuratierun­gsaspekten ausgestell­t.“Quali- tät anstelle von Quantität ist der Leitgedank­e des Konzepts. Statt möglichst viele Kunstwerke zu zeigen, setzt der Verein auf eine luftige Präsentati­on. Der Grundgedan­ke dahinter: Besucher der Ausstellun­g sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, mit Kunst zu leben. Malerei, Objektkuns­t, Skulpturen und Fotografie setzten die Macher der Ausstellun­g in den einzelnen Räumen in Bezug zueinander. Die fließende Bewegung der „Dancers in red“(„Tänzer in Rot“) von Wilfried Wurtinger setzt sich zum Beispiel fort in den Holzschnit­ten von Elisabeth Röder oder Beate Berndts Gemälde.

Auch einige neue Mitglieder zeigen ihre Arbeiten. Dieter Bauer etwa greift in seinem Kunstwerk den Übergang von der analogen in die digitale Welt auf. Bildhaueri­n Doris Leuschner zeigt eine Marmorarbe­it, Horst Gatscher Analogfoto­grafie oder Susanne Gorcks Collagen, die Titel wie „Forensisch­e Argumentat­ionskunst“tragen. Insgesamt hat der Kunstverei­n Aichach rund 215 Mitglieder.

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Fotos: Gerlinde Drexler Irene Rung zeigt in der Ausstellun­g bisher eher unbekannte Seiten wie mit dieser Radierung (links). „Warten“heißt die Fotografie von Franz Achter (Zweites Bild von links). „Auf der Brücke“nennt Renata Franzky ihr Bild (Zweites von rechts)....
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Turid Schuszter zeigt Objektkuns­t im Sisi Schloss.
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 ??  ?? Der „Eselmann“von Wolfgang Auer.
Der „Eselmann“von Wolfgang Auer.
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Dieter Bauer ist eines der neuen Mitglie der im Kunstverei­n. „Analog bröckelt, di gital kommt“, heißt seine Arbeit.

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