Neue Kläranlage im Paartal kostet rund 7 Millionen Euro
Der Zweckverband Paartal stimmt Entwurf zu. Kühbach trägt 56 Prozent der Kosten, Inchenhofen 44. Ein Risiko besteht
Kühbach/Inchenhofen Gas geben will der Zweckverband Paartal beim Bau der neuen Kläranlage für die Gemeinden Kühbach und Inchenhofen. In der Sitzung am Donnerstag stellte das Planungsbüro Mayr aus Aichach den Entwurf vor. Jetzt steht auch fest, wie viel die Kläranlage kosten wird: rund 6,8 Millionen Euro. Auf Kühbach entfallen davon 56 Prozent der Kosten, also 3,8 Millionen Euro. 44 Prozent zahlt Inchenhofen. Das Ingenieurbüro will nun schnell ausschreiben.
Mit Hochdruck arbeiteten die Planer, Rupert Mayr und Ingenieur Dieter Schreff aus Miesbach, in den vergangenen Monaten am Entwurf der Kläranlage. Sie führten intensive Gespräche mit den Bürgermeistern und den Fachbehörden. Mayr geht davon aus, dass bei der Genehmigung des Kläranlagenbaus vom Naturschutz keine größeren Probleme zu erwarten sind.
Auch ein Gutachten zum Thema Immissionsschutz holte das Ingenieurbüro ein. Das Ergebnis teilte Mayr den Mitgliedern des Zweckverbandes mit: „Bei Lärm und Geruch sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten.“Dafür sorgt ein Abgasfilter, der die Luft reinigt. Die Zwangsbelüftung mit Abluftbehandlung war eine der Konstruktionsvorgaben des Zweckverbandes. Die andere war eine frostfreie Einhausung der Gebäude als eigener Hallenbau. Die geplante Holzverschalung der Gebäude war eine Vorgabe des Naturschutzes.
Wie vom Gemeinderat beschlossen, wählten die Planer für die Kläranlage als Verfahrenstechnik das einstraßige Kombibecken. Das Abwasser wird auf seinem Weg mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt. Beschickt wird die Kläranlage mit Pumpwerken. Da das Abwasser im freien Gefälle durch die Anlage fließt, konnte die Zahl der Pumpwerke reduziert werden.
Um Gelände und Bauwerke gegen Hochwasser zu sichern, achteten die Planer darauf, möglichst kompakt zu bauen. Die bestehende Anlage sei mit eingebunden worden, um unnötige Erdbewegungen zu vermeiden, erklärten die Planer. Im Rahmen der Bauarbeiten müssen allerdings rund 10000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Der Aushub wird in der Grube im Ortsteil Stockensau zwischengelagert. Rund 225 000 Euro sind für die Erdbewegungen veranschlagt.
Die Summe ist in den Gesamtkosten von rund 6,8 Millionen für die neue Kläranlage enthalten. Ebenso der erforderliche Ausgleich des Retentionsraumes, landschaftspflegerische Maßnahmen oder der Rückbau der alten Kläranlage. Die Räume des bisherigen Betriebsgebäudes sollen als Werkstatt, Lagerfläche und Fahrzeugstellplatz weiter genutzt werden.
Der Zeitplan sieht vor, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung im Dezember über den Bauantrag und den Wasserrechtsantrag entscheiden wird. Bis spätestens Anfang März wollen die Planer die Ausschreibungsunterlagen erstellen. Mayr erklärte, warum ihm eine schnelle Ausschreibung wichtig ist: „Wir wissen nicht, wie sich die Preise entwickeln. Unsere Erfahrung ist, dass sie im Tiefbau gerade wieder anziehen.“Um das Risiko einer Preiserhöhung
Die Planer möchten möglichst schnell in die Ausschreibung gehen
möglichst gering zu halten, möchten die Planer am liebsten sofort in die Ausschreibung gehen.
Auch eine geplante Gesetzesänderung im Abfallrecht macht Mayr Sorgen. Wenn eine Verschärfung bei der Entsorgung von Böden komme, schlage sich das eins zu eins bei den Kosten nieder, warnte er.
Mitte des Jahres ist laut Zeitplan ein sogenannter Umbaubetrieb geplant, damit während der Bauphase der Betrieb der Kläranlage aufrechterhalten werden kann. Die Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro muss der Bauherr, also der Zweckverband, tragen. Auch die Kosten für den Anschluss der Druckleitungen muss jede Gemeinde selbst übernehmen. Ebenso Räumung und Entsorgung des Schlamms in der bestehenden Teichanlage.
Im Sommer 2018 ist der Beginn der Bauarbeiten für die neue Kläranlage geplant. Ein Jahr später, im Herbst 2019, soll sie in Betrieb gehen. Bis April 2020 sollen die alte Teichanlage zurückgebaut und die Außenanlagen fertiggestellt sein. Der Zweckverband billigte den Entwurf einstimmig.