Durchleuchtete Maria
Ursprünglich sollte das Verfahren Erdölfelder im Boden finden. Wie Forscher vom Georgia Institute of Technology in Atlanta nun in Scientific Reports berichten, lassen sich mit ihr nun dünnste Pigmentschichten auf alten Gemälden identifizieren – auf vor dem 18. Jahrhundert gemalten Bildern bislang nicht möglich. So kann die Terahertz-Spektroskopie mit einer speziellen mathematischen Analyse etwa helfen, Werke auf ihre Echtheit zu prüfen.
Beim Gemälde „Madonna in Preghiera“aus der Werkstatt des italienischen Meisters Sassoferrato aus dem 17. Jahrhundert entdeckten die Wissenschaftler fünf Schichten: eine Grundschicht, eine sogenannte Imprimatura, eine Untermalung, das eigentliche Gemälde und eine Lackschicht. Alle waren im Durchschnitt dünner als 0,2 Millimeter, Imprimatura, Untermalung und Lack sogar unter 0,04 Millimeter. An einer größeren Stelle neben dem Kopf der Madonna war der Lack jedoch 96 Mikrometer dick. Die Forscher entdeckten eine bis dahin unbekannte Restaurierung. Aus den Rohdaten des Terahertz-Scanners hätte dies nicht herausgelesen werden können, sie reichen nicht unter 0,1 Millimeter. Durch eine mathematische Analyse könnten bis zu 0,02 Millimeter dicke Schichten unterschieden werden. Der TerahertzScanner gibt extrem kurze Lichtimpulse ab, die noch kürzeren Reflexionen werden registriert. Dabei können Verzögerungen in der Laufzeit des Lichts von wenigen Picosekunden (billionstel Sekunden) unterschieden werden.