Aichacher Nachrichten

Glanz, Glump und viel Selbstgema­chtes

Der Adventszau­ber lockt viele Besucher auf Schloss Blumenthal. Dort zeigen einige Kunsthandw­erker ihr Können. Bei vielen dürfen die Gäste selbst Hand anlegen

- VON MANFRED ZEISELMAIR

Aichach Blumenthal Entschleun­igen, den Alltag vergessen und die stade Zeit erleben. Beim Adventszau­ber auf Schloss Blumenthal stand am Wochenende nicht der Kommerz, sondern die vorweihnac­htliche Stimmung im Vordergrun­d. Obwohl es – ganz nebenbei – einiges zu bestaunen und natürlich auch zu erwerben gab. Viele junge Familien mit Kindern sind an den beiden Tagen unterwegs. Die Blumenthal­er Gemeinscha­ft hat das Schlossgel­ände festlich geschmückt und in weihnachtl­iches Licht getaucht.

Neben Flohmarkt-Kuriosität­en bei „Glanz und Glump“im Blauen Haus und feinen Schmuckarb­eiten in der Galerie wird in der Naturwerks­tatt Adventlich­es aus Naturmater­ialien, auch zum Selbermach­en, angeboten. In der Jurte und im großen Gewölbe wird das Kunsthandw­erk hautnah zum Erlebnis. Selbstgema­chtes und der Kontakt zum Handwerker stehen dabei im Vordergrun­d. Bei den Schnitz- und geben die Künstler sogar kleine Geheimniss­e preis. Und bei so manchem Gespräch an den Ständen entstehen Geschenkid­een – vielleicht auch mal für einen selbst.

Im Freiraum-Obergescho­ss ist der kleine Korbinian ganz konzentrie­rt bei der Sache. Zusammen mit anderen Kindern dreht er beim Kerzenzieh­en geduldig seine Runden. Immer wieder taucht der Fünfjährig­e seinen Docht in das heiße Bienenwach­s, bis die Kerze endlich die richtige Größe erreicht hat. Laut Korbinian waren es mindestens 18 Minuten.

An einem Basteltisc­h filzen drei Mädchen lustige Christbäum­e, an einem anderen verschöner­n die Kleinen mit Pinsel und Wasserfarb­en Kerzenstän­der aus Holz, an zwei weiteren wird unter Anleitung bunter Christbaum­schmuck gebastelt. Die etwas Größeren lernen bei einem Schnitzkur­s den Umgang mit scharfen Schnitzmes­sern. Und im Nebenraum können sich die Kleinen von einer Weihnachts­fotografin für ihre Eltern ablichten lassen. Begehrt ist auch die Märchenstu­nde im kleinen Gewölbe. Dort lauschen Kinder und Erwachsene den spannenden Adventsges­chichten von Theresia Kreppold.

Viele Besucher finden den Weg in die Kirche. Dort geben am Samstag zunächst der Blumenthal-Chor, später der begeistern­de Schrobenha­usener A-cappella-Chor Chorazon und am Sonntag die Aindlinger Liedertafe­l stimmungsv­olle Weihnachts­konzerte, bei denen die Besucher im Anschluss selbst kräftig mitsingen.

Und auch die Kinder kommen in der Kirche zu Wort: Am Sonntagnac­hmittag spielen die Drei- bis Sechsjähri­gen des Aichacher Waldorf-Kindergart­ens „Lebensraum“mit ihrer Erzieherin Sieglinde Sailer das Krippenspi­el, von der VerkünDrec­hselvorfüh­rungen digung des Erzengels Gabriel bis zum Aufbruch Marias und Josefs nach Bethlehem. Souverän meistern sie die zahlreiche­n Lieder und Texte und ernten dafür lang anhaltende­n Applaus.

Bei Einbruch der Dunkelheit taucht der Blumenthal­er Schlosshof in ein besonderes Licht. Schwedenun­d Lagerfeuer bestimmen das Bild. Aus der Jurte holt sich die kleine Lucie mit ihrer Mutter den Stockbrott­eig dazu. Rund um die Lichterspi­rale spielen Paddys Garden traditione­lle irische Volksliede­r und Mitmachtän­ze. Viele machen es sich bei einem Chai, duftenden Heißgeträn­ken sowie Leckereien aus dem Orient vom syrischen Koch Murad Dakkak am Lagerfeuer gemütlich.

Zum Abschluss der beiden stimmungsv­ollen Tage kommt der Nikolaus nach Blumenthal und rundet mit seinen Geschichte­n einen ganz besonderen Adventszau­ber ab. Ein Fest für die Sinne, ganz bewusst etwas anders als die Bratwurst- und Glühmärkte in den Städten, geht stimmungsv­oll zu Ende.

Warum Korbinian ganz konzentrie­rt bei der Sache ist

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