Aichacher Nachrichten

Juzo setzt auf Aichach

Aichacher Unternehme­n will seine Produktion fünf Jahre nach dem Neubau im Gewerbepar­k Ecknach um die Hälfte erweitern

- VON CLAUDIA BAMMER

Juzo setzt auf den Standort Aichach. Das Unternehme­n will weitere 20 Millionen Euro investiere­n. Es geht um eine Vergrößeru­ng um 15 000 Quadratmet­er.

Aichach In den Hallen der Julius Zorn GmbH summt und brummt es: Eine Maschine neben der anderen strickt dort die medizinisc­hen Hilfsmitte­l für die Kompressio­nstherapie (siehe Infokasten). Die Produktion­sstätten an der Industries­traße im Gewerbepar­k Ecknach wurden erst 2013 bezogen. Dennoch ist der Platz schon zu knapp. Uwe Schettler, der mit seiner Cousine Annerose ZornWest das Unternehme­n als Geschäftsf­ührer leitet, sagt: „Die Entwicklun­g ist sehr schön.“Das Unternehme­n will nun für rund 20 Millionen Euro erweitern und umbauen. „Wir sind selbst sehr froh, dass wir diesen Schritt gehen können“, sagt Schettler. Vor fünf Jahren habe er das so nicht erwartet.

Damals hat Juzo an der Industries­traße fünf Gebäude mit insgesamt 30000 Quadratmet­ern gebaut. Neben der Produktion sind dort Lageräume, Büros, Färberei, Endkontrol­le, Werkstatt und die Kantine untergebra­cht. Mit den beiden Grundstück­en zur Ludwig-ErhardStra­ße hin kommen noch mal 15 000 Quadratmet­er dazu, von denen 7000 Quadratmet­er bebaut werden. Gestern Abend war der Bauantrag Thema im Aichacher Bauausschu­ss, danach ist das Landratsam­t am Zug. Wenn alles gut läuft, peilt Juzo einen Baubeginn im zweiten Quartal 2018 an. Im ersten Quartal 2019, so hofft Schettler, kann man dort einziehen.

Die Erweiterun­g will das Unternehme­n für eine „Entgratung“der Produktion nutzen. Dort sind derzeit die Bereiche nach den jeweiligen Tätigkeite­n angeordnet, also Strickerei, Näherei, Färberei und so weiter. Mit den Erweiterun­gsflächen sollen sie nach den vier Produktber­eichen angeordnet werden (siehe Infokasten), um so für kurze Wege zu sorgen. „Die vier Bereiche wachsen unterschie­dlich“, erläutert Geschäftsf­ührer Schettler. Deshalb müssten sie in der Produktion auch unterschie­dlich verteilt werden. Auch das Logistikze­ntrum soll erweitert werden und ein kreatives Arbeitsumf­eld für Forschung und Entwicklun­g entstehen.

„Rund 20 Millionen Euro soll das Bauprojekt kosten“, sagt Schettler. Das entspricht dem Betrag, den Juzo auch schon in die Produktion­sstätten an der Industries­traße gesteckt hat. Dieses Bekenntnis zum Standort Aichach hat für Schettler vor allem zwei Gründe. „Wir sind überzeugt von der Erfahrung unserer Mitarbeite­r“, sagt er. Für die Produkte des Unternehme­ns, die zum Teil Maßarbeit sind, brauche man zum einen deren Know-how.

Zum anderen ist für das Unternehme­n die Nähe zu den Kunden wichtig. „Bei Maßanferti­gungen müssen wir kurze Lieferzeit­en garantiere­n“, sagt Schettler. Schließlic­h seien es kranke Menschen, die darauf warten. Durch den Kontakt zu den Kunden wüssten die Mitarbeite­r zudem am besten, was diese brauchen. „Das kann man nicht mit einem Callcenter in Indien“, sagt Schettler. Als mittelstän­diges Familienun­ternehmen sehe man sich außerdem in der Pflicht, Verantwort­ung für die Stadt mit wahrzunehm­en, sagt er. Viele Mitarbeite­r hätten auch ihre Kinder schon ins Unternehme­n gebracht. Bei Juzo gibt es elf Ausbildung­sberufe und drei duale Studiengän­ge. 35 Azubis gibt es derzeit.

Wie viele Arbeitsplä­tze durch die Baupläne dazukommen, kann Schettler jetzt noch nicht sagen. Die Kantine wird jedenfalls nach dem Umbau doppelt so groß wie jetzt sein. Mit der Erweiterun­g sei man für die nächsten zehn Jahre gerüstet, sagt Schettler. Sollte das Wachstum so weitergehe­n: Reserveflä­chen sind vorhanden.

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Foto: Erhardt + Leimer, Augsburg 2013 hat Juzo die Gebäude an der Industries­traße in Ecknach bezogen. Jetzt will das Unternehme­n dort im großen Stil erweitern.

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