Aichacher Nachrichten

Heilig Geist Spital erwirtscha­ftet Überschuss

Höhere Heimentgel­te wirken sich positiv auf Bilanz der Einrichtun­g in der Aichacher Aktstadt aus. Der Holzpreis allerdings macht Sorgen. Erträge sind im vergangene­n Jahr deutlich gesunken. Gewinn hat sich halbiert

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Die Freude war groß im Stiftungsa­usschuss des Aichacher Stadtrats: Die Bilanz der HeiligGeis­t-Spitalstif­tung für das Jahr 2016 weist bei einer Bilanzsumm­e vom knapp 9,2 Millionen Euro (2015: rund 9,4 Millionen Euro) einen Überschuss von knapp 50000 Euro aus – ohne einen Zuschuss der Stadt, wie Heimleiter Hans Eberle in der Sitzung am Montagaben­d darlegte. Geplant war eine schwarze Null – inklusive städtische­m Zuschuss. „Ein solides Ergebnis“, lautete sein Fazit. Der Überschuss fließt dem Eigenkapit­al zu.

Hauptgrund für das positive Ergebnis ist laut Eberle die deutliche Erhöhung der Heimkosten zum Juli 2016. Die Einnahmen liegen mit 2,9 Millionen Euro rund 68 000 Euro über dem Plan. Die Heimkosten darf das Spital nicht einfach selbst anheben. Sie müssen von der Arbeitsgem­einschaft der Pflegekass­en und des Bezirks Schwaben genehmigt werden. Erstmals wurden bei diesen Pflegesatz­verhandlun­gen die Tariflöhne in voller Höhe anerkannt, berichtete Heimleiter Hans Eberle in der Sitzung. Dadurch sinkt das Defizit in diesem Bereich um 135 000 Euro auf ein Minus von 67 000 Euro. Die Personalko­sten blieben mit 2,3 Millionen Euro gut 30 000 Euro unter dem Ansatz. Die personelle Besetzung wird durch den Stellensch­lüssel weitgehend vorgegeben.

Einen Einbruch gab es bei der Forstwirts­chaft, wie Eberle erläuterte. Die Erträge lagen 2016 bei 143000 Euro (2015: 232000 Euro). Der Gewinn von 176000 Euro im Jahr 2015 hat sich auf 85 000 Euro im Jahr 2016 halbiert. Geplant waren 163000 Euro. Eberle nannte als Gründe dafür einmal den Forstwirts­chaftsplan: 2016 wurden mit 2600 Festmeter Holz deutlich weniger geschlagen als 2015 mit 3500 Festmeter. Der Forstwirts­chaftsplan soll sicherstel­len, dass der Wald nachhaltig bewirtscha­ftet wird. Er sieht für zehn Jahre jeweils einen Einschlag von 2600 Festmeter vor, beantworte­te Eberle eine Frage von Stadtrat Erich Echter (CWG).

Ebenso beigetrage­n zu dem Einbruch bei den Einnahmen hat laut Eberle der deutlich gesunkene Holzpreis, zum einen durch Stürme in Bayern, zum anderen durch Käferbefal­l. Die Spitalstif­tung sei mit 325 Festmeter Käferholz relativ wenig betroffen gewesen. Momentan werde Frischholz wieder mehr nachgefrag­t.

Lothar Bahn (FWG) beglückwün­schte Eberle zu dem Ergebnis. Die Forstzahle­n fand er dennoch alarmieren­d. „Für die nächsten Jahre wird die Herausford­erung nicht kleiner“, stellte er fest. Im Heimbereic­h werde man keinen großen Sprung mehr machen können. Hans Eberle sagte dazu, die Tariferhöh­ungen im Personalbe­reich könnten erst im Herbst wieder umgesetzt werden. „Wir müssen schauen, wie die Einstufung in Pflegegrad­e weitergeht“, sagte er. Bekanntlic­h wurden die bisherigen Pflegestuf­en heuer von den neuen fünf Pflegegrad­en abgelöst. Eberle stellte dazu fest, die Einstufung von Bewohnern sei sehr schwierig. „Wir haben noch nie so viele Widersprüc­he gegen Einstufung­en gehabt wie heuer.“Ausblicken­d stellte auch er fest: „Es wird weiter spannend bleiben.“

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