Heilig Geist Spital erwirtschaftet Überschuss
Höhere Heimentgelte wirken sich positiv auf Bilanz der Einrichtung in der Aichacher Aktstadt aus. Der Holzpreis allerdings macht Sorgen. Erträge sind im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Gewinn hat sich halbiert
Aichach Die Freude war groß im Stiftungsausschuss des Aichacher Stadtrats: Die Bilanz der HeiligGeist-Spitalstiftung für das Jahr 2016 weist bei einer Bilanzsumme vom knapp 9,2 Millionen Euro (2015: rund 9,4 Millionen Euro) einen Überschuss von knapp 50000 Euro aus – ohne einen Zuschuss der Stadt, wie Heimleiter Hans Eberle in der Sitzung am Montagabend darlegte. Geplant war eine schwarze Null – inklusive städtischem Zuschuss. „Ein solides Ergebnis“, lautete sein Fazit. Der Überschuss fließt dem Eigenkapital zu.
Hauptgrund für das positive Ergebnis ist laut Eberle die deutliche Erhöhung der Heimkosten zum Juli 2016. Die Einnahmen liegen mit 2,9 Millionen Euro rund 68 000 Euro über dem Plan. Die Heimkosten darf das Spital nicht einfach selbst anheben. Sie müssen von der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen und des Bezirks Schwaben genehmigt werden. Erstmals wurden bei diesen Pflegesatzverhandlungen die Tariflöhne in voller Höhe anerkannt, berichtete Heimleiter Hans Eberle in der Sitzung. Dadurch sinkt das Defizit in diesem Bereich um 135 000 Euro auf ein Minus von 67 000 Euro. Die Personalkosten blieben mit 2,3 Millionen Euro gut 30 000 Euro unter dem Ansatz. Die personelle Besetzung wird durch den Stellenschlüssel weitgehend vorgegeben.
Einen Einbruch gab es bei der Forstwirtschaft, wie Eberle erläuterte. Die Erträge lagen 2016 bei 143000 Euro (2015: 232000 Euro). Der Gewinn von 176000 Euro im Jahr 2015 hat sich auf 85 000 Euro im Jahr 2016 halbiert. Geplant waren 163000 Euro. Eberle nannte als Gründe dafür einmal den Forstwirtschaftsplan: 2016 wurden mit 2600 Festmeter Holz deutlich weniger geschlagen als 2015 mit 3500 Festmeter. Der Forstwirtschaftsplan soll sicherstellen, dass der Wald nachhaltig bewirtschaftet wird. Er sieht für zehn Jahre jeweils einen Einschlag von 2600 Festmeter vor, beantwortete Eberle eine Frage von Stadtrat Erich Echter (CWG).
Ebenso beigetragen zu dem Einbruch bei den Einnahmen hat laut Eberle der deutlich gesunkene Holzpreis, zum einen durch Stürme in Bayern, zum anderen durch Käferbefall. Die Spitalstiftung sei mit 325 Festmeter Käferholz relativ wenig betroffen gewesen. Momentan werde Frischholz wieder mehr nachgefragt.
Lothar Bahn (FWG) beglückwünschte Eberle zu dem Ergebnis. Die Forstzahlen fand er dennoch alarmierend. „Für die nächsten Jahre wird die Herausforderung nicht kleiner“, stellte er fest. Im Heimbereich werde man keinen großen Sprung mehr machen können. Hans Eberle sagte dazu, die Tariferhöhungen im Personalbereich könnten erst im Herbst wieder umgesetzt werden. „Wir müssen schauen, wie die Einstufung in Pflegegrade weitergeht“, sagte er. Bekanntlich wurden die bisherigen Pflegestufen heuer von den neuen fünf Pflegegraden abgelöst. Eberle stellte dazu fest, die Einstufung von Bewohnern sei sehr schwierig. „Wir haben noch nie so viele Widersprüche gegen Einstufungen gehabt wie heuer.“Ausblickend stellte auch er fest: „Es wird weiter spannend bleiben.“