Umgehung: Erst Mühlhausen, dann Affing
Für Gemeindechef Winklhofer hat das Projekt zwar Priorität, aber eine schnelle Realisierung ist nicht in Sicht
Affing Mit „hoher Priorität“will Bürgermeister Markus Winklhofer die Westumfahrung für Mühlhausen verfolgen. Das versicherte er gestern Abend in der Affinger Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle. Gleichwohl konnte der Gemeindechef den Bürgern, die sehnsüchtig auf diese Straße warten, wenig Hoffnung machen, dass der im Gemeinderat präsentierte Zeitplan unterschritten werden könnte.
Genau das hatten Gemeinderäte in der Oktobersitzung gefordert. Denn der Erörterungstermin im Planfeststellungsverfahren ist nach dem aktuellen Zeitplan erst im Mai 2020 möglich (wir berichteten). Man wolle dennoch mit den beteiligten Behörden und Planern alle Möglichkeiten zur Beschleunigung des Verfahrens ausloten, „um nach Möglichkeit im Spätsommer 2019 einen Erörterungstermin zu ermöglichen“, sagte Winklhofer. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist allerdings fraglich. Denn es sei ein hoher Abstimmungs- und Zeitaufwand nötig, „um das Verfahren letztendlich mit maximaler Rechtssicherheit zu durchlaufen“.
Wie berichtet, gestaltet sich der Grunderwerb für die Trasse zu vertretbaren Konditionen schwierig. Weil die Gemeinde aber Tauschflächen hat, steht nun eine Unternehmensflurbereinigung im Raum. Diese ermöglicht die Umverteilung landwirtschaftlicher Grundstücke.
Die noch laufenden Grundstücksverhandlungen haben auch Einfluss auf den Zeitplan für die Nordumfahrung Affing. Zwar sind beide Projekte nicht direkt gekoppelt, so Winklhofer, aber es würden sich „in sachlicher Hinsicht Abhängigkeiten“ergeben. Das bedeutet faktisch, dass die Affinger Umfahrung die Mühlhausener nicht überholen könne. Von dieser Konstellation gehe auch das Staatliche Bauamt Augsburg aus, das die Affinger Umfahrung auf diesen Sachverhalt ausgelegt habe. Bei der Schaffung des Baurechts und bei der Realisierung hat Mühlhausen demnach Vorfahrt.
● Ruhe beim Flugplatz Um den Dauerbrenner Flugplatz Mühlhausen ist es ruhig geworden. Winklhofer berichtete von lediglich zwei Beschwerden. Die Lärmreduzierung habe sich fortgesetzt. Relevante Maximalpegel reichten kaum über das Flughafengelände hinaus, berichtete der Bürgermeister von Untersuchungen. Die Flugbewegungen haben sich von 2012 bis 2016 auf jährlich um die 60 000 eingependelt.
● Realschule Bergen Mit der Inbetriebnahme der neuen Sporthalle zum Schuljahresbeginn nähert sich laut Winklhofer der Schulausbau dem Ende. Die Halle ist gut ausgelastet durch drei Vereine und die Volkshochschule. Winklhofer bezeichnete sie als gutes Beispiel der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Gemeinde und Landkreis und sprach trotz hoher Investitionen von einem Gewinn für alle. In den Winter hinein verschieben sich die Arbeiten an der Zufahrt zur Realschule. Weil man deshalb noch mehr vom Wetter abhängig ist, könne noch kein Fertigstellungstermin genannt werden, informierte der Gemeindechef. Wie berichtet, hatten die Arbeiten im August wegen eines Kampfmittelfundes aus dem Zweiten Weltkrieg eingestellt werden müssen. Zur Erleichterung Winklhofers bestand „zu keiner Zeit eine Gefährdung“. Gefunden wurde lediglich ein Nebelfass und die rostigen Überreste eines Karabiners.
● Weitere Bauplätze Voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wird die Erweiterung des Bebauungsplanes „Am Anger“in Mühlhausen in Kraft treten, so Winklhofer. Hier entstehen sieben Bauplätze. 18 Parzellen werden es „Südlich der Gebenhofener Straße – Teil II“in Affing. Der Bürgermeister geht davon aus, dass das Areal voraussichtlich Ende 2018 bebaubar sein wird. Er informierte darüber, dass die nächste Vergabe von Bauplätzen voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2018 erfolgt.
● Gewerbegebiet erweitern Um etwa 3,5 Hektar reine Gewerbefläche wird das Gewerbegebiet in Mühlhausen vergrößert. Für den Bebauungsplan werden derzeit eine schalltechnische und eine naturschutzfachliche Untersuchung durchgeführt.