Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben
Das Ziel für die überwiegende Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder ist klar: Der Waldkindergarten soll kommen. Doch für einige von ihnen ist der Weg, wie darüber weiter beraten und entschieden wird, offenbar zur Prinzipienfrage geworden. Und wie das halt so ist, wenn’s ums Prinzip geht: Manchmal entzünden sich solche Diskussionen an vermeintlich unspektakulären Dingen – so wie jetzt an der überschaubaren Investition für einen Waldkindergarten.
Der mehrheitliche Beschluss, die Entscheidung darüber erneut zu vertagen, hatte wohl vor allem psychologische Gründe. Je forscher der Bürgerblock aufs Tempo drückte, desto weniger wollten sich CSU und CWG unter Druck setzen lassen. Daraus allerdings gleich auf Verzögerungstaktik zu schließen, wie sie der Dritte Bürgermeister (Bürgerblock) der CWG vorwarf, scheint arg weit hergeholt – zumal diese sich in der zurückliegenden Gemeinderatssitzung klar zum Waldkindergarten bekannt hatte. Das Abstimmungsergebnis entsprach lediglich der Linie, die der Gemeinderat auf Wunsch von CSU und CWG in der November-Sitzung einstimmig festgelegt hatte: Erst soll der Marktentwicklungsausschuss über Details beraten, danach der Gemeinderat entscheiden. Aber im Ausschuss blieb nicht genug Zeit und so landete das Thema doch wieder unverändert im Gemeinderat. Statt die Details dort zu besprechen, trat die Mehrheit auf die Bremse. Ihr war nicht wohl bei der Eile.
Dennoch: Eine Einigung ist wohl abzusehen. Die Elterninitiative für den Waldkindergarten ist für die Gemeinde ein Geschenk des Himmels: Er kostet nach Stand der Dinge nicht mal ein Prozent der Summe, die für den Kindergarten Klapperstorch nötig war, und der Aufwand ist unvergleichlich geringer. Das Paradoxe in der Außenwirkung bleibt, dass sich ausgerechnet die Diskussion über den kleinen Waldkindergarten länger hinzieht als die über den sehr viel größeren und teureren Klapperstorch.