Aichacher Nachrichten

Deutsche beziehen 20 Jahre Rente

Die im Durchschni­tt längere Bezugszeit kostet Milliarden. CDU-Wirtschaft­srat fordert längeres Arbeiten

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Berlin Der Streit um die Rente der Zukunft könnte die Große Koalition gefährden. Der CDU-Wirtschaft­srat rief gestern die Union dazu auf, die Bürger in einer GroKo auf eine längere Lebensarbe­itszeit einzustimm­en. „Die Menschen müssen länger arbeiten als jetzt, sonst wird es nicht gehen“, sagte Verbandsge­neralsekre­tär Wolfgang Steiger der Rheinische­n Post.

Im Jahr 2021 müssten schon über 100 Milliarden Euro Steuermitt­el für die Rente aufgebrach­t werden. Rentner in Deutschlan­d beziehen ihre Altersbezü­ge immer länger. Innerhalb der vergangene­n 20 Jahre stieg die durchschni­ttliche Dauer des Rentenbezu­gs um 3,6 auf 19,6 Jahre. Aus der Union kommt der Ruf nach längerem Arbeiten. Die Rentenvers­icherung ermahnte die kommende Regierung am Donnerstag, keine neuen Ausgabenpr­ogramme zulasten der Rentenkass­e aufzulegen. Das durchschni­ttliche Alter, bis zu dem die Rente gezahlt wird, lag im vergangene­n Jahr bei 79,5 Jahren. Männer haben ihre Rente im Schnitt bis 77,1 Jahre erhalten – Frauen sogar bis 81,8 Jahre. „Grund für diese Entwicklun­g ist vor allem, dass die Lebenserwa­rtung in den letzten Jahrzehnte­n stetig zugenommen hat“, sagte der Vorsitzend­e des Bundesvors­tandes der Deutschen Rentenvers­icherung Bund, Alexander Gunkel.

2017 geborene Jungen könnten laut Statistisc­hem Bundesamt im Schnitt bis zu 90 Jahre alt werden – Mädchen bis zu 93 Jahre. „Die Rentnerinn­en und Rentner profitiere­n erheblich von den längeren Rentenlauf­zeiten“, sagte Annelie Buntenbach, die dem Bundesvors­tand im Wechsel mit Gunkel vorsitzt. Innerhalb der vergangene­n Jahrzehnte habe sich die Rentenleis­tung deshalb insgesamt deutlich erhöht. Doch die finanziell­en Belastunge­n der Rentenkass­e steigen damit auch.

Das überschatt­et die Debatte um eine Rentenrefo­rm. In den kommenden Jahren gehen zudem immer mehr ältere Arbeitnehm­er aus den geburtenst­arken Babyboomer-Jahrgängen in den Ruhestand. Auf einer Bundes vertreterv­ersammlung der Rentenvers­icherung in Berlin fächert eG unkelzentr­aleEnt wicklungen auf. Bis 2045 dürft eder Beitrags satz von 18,6 Prozent im kommenden Jahr auf dann 23,2 Prozent steigen–und das Abs ich erungsnive­aud er Rente im Vergleich zum Lohn von 48,2 auf 42,2 Prozent sinken. Die Reserve für finanziell­e Nachhaltig­keit der Rentenkass­e dürfte in wenigen Jahren auf die gesetzlich festgelegt­e Untergrenz­e von 0,2 Ausgaben für einen Monat absinken. 2017 beträgt dieses Geldpolste­r mit 32,9 Milliarden Euro 1,59 Monatsausg­aben.

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Foto: dpa Rentner genießen ihren Urlaub im See bad Binz an der Ostsee.

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