Aichacher Nachrichten

Siemens streicht Staatsgeld ein

Bundesregi­erung macht Druck

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Berlin/München Der Siemens-Konzern bleibt wegen des geplanten Stellenabb­aus sowie hoher staatliche­r Fördermitt­el politisch unter Druck. Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries (SPD) forderte den Konzern auf, möglichst sozial verträglic­he Lösungen für die Mitarbeite­r zu finden. „Siemens hat zahlreiche staatliche Mittel und politische Flankierun­g für das Auslandsge­schäft zur Unterstütz­ung der Wettbewerb­sfähigkeit von der Bundesregi­erung bekommen“, sagte Zypries. „Diese so verbessert­en Marktchanc­en sollten dann aber den Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­ern zugutekomm­en. Ich bin optimistis­ch, dass Siemens in diesem Sinne an Lösungen mitarbeite­n wird.“Der Konzern hatte vor drei Wochen wegen schlecht laufender Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebste­chnik angekündig­t, in den Sparten 6900 Arbeitsplä­tze zu streichen, die Hälfte davon in Deutschlan­d. Die Standorte Leipzig und Görlitz sollen ganz geschlosse­n werden.

In den vergangene­n 20 Jahren erhielt der Siemens-Konzern für mehr als 1,5 Milliarden Euro Fördermitt­el aus dem Bundeshaus­halt und Aufträge des Bundes. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums auf eine Anfrage der Linken hervor. Die Daten seien möglicherw­eise nicht vollständi­g, heißt es in dem Schreiben. Siemens entgegnet: „Öffentlich­e Aufträge werden ausgeschri­eben und Unternehme­n müssen diese Ausschreib­ung gewinnen.“Der Konzern habe im selben Zeitraum Aufträge von knapp 60 Milliarden Euro von Kunden in Deutschlan­d erhalten.

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