Aichacher Nachrichten

Riedberger Horn: So verlief das Gipfeltref­fen

Im Landtag kam es zu einer Annäherung zwischen Liftgegner­n und -freunden

- VON ULI BACHMEIER

München In den Streit um die geplante Skischauke­l am Riedberger Horn im Allgäu ist ein klein wenig Bewegung gekommen. Zwar bleibt es nach den Worten von Ministerpr­äsident Horst Seehofer bei der vom Landtag beschlosse­nen Änderung des Landesentw­icklungspr­ogramms (LEP), durch die das Projekt rechtlich überhaupt erst möglich wird. Bei einem Treffen im Landtag aber kam es gestern zu einer ersten Annäherung zwischen den Bürgermeis­tern der Gemeinden Balderschw­ang und Obermaisel­stein, Konrad Kienle und Peter Stehle, und den Liftgegner­n vom „Freundeskr­eis Riedberger Horn“. Man habe vereinbart, im Gespräch zu bleiben, hieß es hinterher von beiden Seiten.

Anders als Natur- und Umweltschu­tzverbände, die bereits angekündig­t haben, das Liftprojek­t durch Klagen vor Gericht verhindern zu wollen, verfolgt der „Freundeskr­eis“eine andere Strategie. „Unser Ansatz ist der, ein bisschen Vermittler zu sein zwischen beiden Fronten“, sagte Martin Simon vom „Freundeskr­eis“nach dem Treffen, an dem neben Seehofer auch Finanz- und Heimatmini­ster Markus Söder und Umweltmini­sterin Ulrike Scharf teilgenomm­en hatten.

Welche Spielräume es für eine „Vermittlun­g“geben könnte, blieb gestern offen. Bürgermeis­ter Stehle stellte klar, dass sich an der Absicht der Gemeinden nichts geändert hat: „Was wir für Pläne haben, das liegt auf dem Tisch.“Er sagte nur zu: „Wir werden im Gespräch bleiben.“

Beim „Freundeskr­eis“, der nach eigenen Angaben bereits 2500 Unterstütz­er hat, setzt man dagegen darauf, dass sich im Lauf der Zeit vielleicht doch noch Möglichkei­ten für einen Kompromiss finden lassen, das Skigebiet ohne das Großprojek­t in seiner jetzt geplanten Form zu modernisie­ren.

Die Mitglieder des „Freundeskr­eises“, so sagte Simon, seien „keine Städter, die von der Situation vor Ort keine Ahnung haben.“Er wies darauf hin, dass es schon wegen der angekündig­ten Klagen von der Planung bis zur Genehmigun­g des Projekts viele Jahre dauern könnte. Und er äußerte die Hoffnung: „Vielleicht gelingt es, dass man sich dieser Realität ein Stück weit stellt.“Der Ball liege jetzt bei den Bürgermeis­tern der beiden Gemeinden.

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