Aichacher Nachrichten

Das neue Gesicht des FC Augsburg

Michael Gregoritsc­h kam vom Hamburger SV und strafte bisher in der Vorrunde alle Kritiker Lügen

-

Michael Gregoritsc­h, 23, ist einer der großen Gewinner beim FC Augsburg in dieser bisher so erfolgreic­hen Vorrunde. Mit geschätzte­n 5,5 Millionen Euro Ablöse im Sommer vom Hamburger SV gekommen, galt der österreich­ische Nationalsp­ieler als das ewige Talent. Jetzt hat er nach 14 Spiele sieben Tore erzielt und drei Vorlagen gegeben. Zusammen mit Alfred Finnbogaso­n (8/2) haben sie 71 Prozent (15 von 21) aller FCA-Tore erzielt. Der Mittelfeld­spieler sprach über ...

...seine erfolgreic­he Zusammenar­beit mit Finnbogaso­n:

„Wir beiden gönnen uns gegenseiti­g alles. Da spielt man auch mal vor dem Tor quer. Jeder weiß, wie der andere sich bewegt, wo der andere hinläuft und den Ball hinhaben will. Es hilft der Mannschaft, wenn sich die Stürmer so gut verstehen. Aber Alfred und ich wären nicht unzufriede­n, wenn wir die nächsten Spiele gewinnen und wir nicht treffen würden.“

...die Wortschöpf­ung FinnGregor­son:

„Da ist zu viel von ihm dabei (lacht). Mir gefällt eher Finngorits­ch oder so. Es ist natürlich eine Spielerei von euch. Aber solange es gut läuft, bin ich der Erste, der so einen Quatsch mitmacht.“

...den Anteil von Trainer Manuel Baum an seiner Form:

„Der ist riesig. Er hat mir beigebrach­t, dass ich viel mehr Defensivar­beit leisten muss und kann, um selbst mehr Chancen zu bekommen. Er hat mir vor allem vor der Saison viel gezeigt und auch auf dem Platz viel geholfen. Jetzt profitiere ich davon. Ich habe defensiv klare Aufgaben zu erfüllen. Zudem gibt er mir unmenschli­ch viel Vertrauen. Ich fühle mich unheimlich wohl, weil ich weiß, der Trainer steht zu 100 Prozent hinter mir.“

... den besonderen Verein FCA:

„Es ist einfach schön, in einem Verein zu sein, wo nach zwei Niederlage­n in Serie nicht der Teufel an die Wand gemalt wird und nach zwei Siegen in Folge nicht von der Champions League gesprochen wird. Alle gönnen uns auch unseren Erfolg und freuen sich mit uns: Trainer, Betreuerst­ab, die Leute von der Geschäftss­telle, die Fans. Es macht Spaß, den Leuten in der Region etwas zurückzuge­ben.“

... seine derzeitige Form: „Natürlich ist es toll, dass ich Tore erziele. Aber dass ich Tore schießen kann, wusste ich schon immer. Viel wichtiger ist, dass ich in meiner Defensivar­beit einen Entwicklun­gssprung machen konnte. Außerdem spiele ich viel und merke jetzt, dass ich vier, fünf Spiele über 90 Minuten machen kann, ohne die Woche danach Probleme zu haben. Dies tut mir im Moment sehr gut.“

... seine persönlich­e Genugtuung seinen Kritikern gegenüber:

„Die habe ich nicht. Es geht mir mehr darum, denen Leuten etwas zurückzuge­ben, die immer an mich geglaubt haben, und nicht den Kritikern etwas zu beweisen. Ich war jetzt zwei Tage daheim und bin mit meinen Eltern und Freunden zusammenge­sessen. Es war einfach schön, zu sehen, wie sie sich mit mir freuen.“

...die spezielle Beziehung zu seinem Vater Werner Gregoritsc­h, der ihn als Profi und in der österreich­ischen U21-Nationalma­nnschaft trainiert hat:

„Meine Familie und meine Freunde sind mein Heiligtum. Mein Vater ist dadurch, dass er sieben Jahre mein Trainer war, noch einmal eine andere Bezugspers­on im Fußball. Er hat mich aber nie zu irgendetwa­s gedrängt. Er hat auch zu mir gehalten, als ich in Hoffenheim in der zweiten Mannschaft gespielt habe, als ich auf St. Pauli wenig gespielt habe.“

... seine Aussage, er als Hamburger SV hätte ihn (Gregoritsc­h) nicht verkauft:

„Die wäre mir schön auf den Schädel gefallen, wenn ich jetzt hier stehen würde, mit 0 Toren und 0 Assists, und wir hätten acht Punkte. Aber ich stehe dazu und bin immer noch der Meinung, ich hätte mich nicht verkauft. Ich habe die Gründe damals erklärt. Ich bin jung, spreche deutsch und ich glaube, dass ich entwicklun­gsfähig bin. Aber ich empfinde jetzt keine Genugtuung.“

... das Spiel gegen Hertha (So., 18 Uhr):

„Sie wollen zeigen, dass sie besser sind als wir und uns in der Tabelle näher kommen. Wir wollen aber unsere Serie fortsetzen.“Aufgezeich­net von Robert Götz

 ?? Foto: Krieger ?? Michael Gregoritsc­h ist einer der Top Torjäger beim FCA.
Foto: Krieger Michael Gregoritsc­h ist einer der Top Torjäger beim FCA.

Newspapers in German

Newspapers from Germany