Quer durch die Stile
Die Ecke präsentiert das „Kleine Format“
Großer Aufmarsch beim „Kleinen Format“– „Die Ecke“versammelt wieder ihre Künstler. Themen sind nicht vorgegeben, nur das kleine Format. Die Arbeiten von über 70 Künstlern abzuschreiten, ist ein wahres Sehabenteuer, auf das man sich in Muße einlassen sollte: Es reicht von Malerei, Zeichnung, Grafik, Skulptur, Objektkasten bis zur Collage. Und schon Goethe rät als Marketing-Stratege im Faust: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“
Naturgemäß sind die drei Preisträger aus diesem stattlichen Defilee herausgehoben, sollen aber die Vielzahl der anderen witzigen, poetischen und spannenden Momente nicht verdecken. Der Preis der Künstlervereinigung „Die Ecke“ging an Babs Ernst. Sie besticht mit der fernöstlich anmutenden, zwingenden Einfachheit ihrer Arbeiten „Schilf“(Gumprint unter Wachs). Den schon ebenso traditionellen „Preis der Arno-Buchegger-Stiftung“erhielt Jana Schwindel mit ihren Papierschnitten „Zellen“– ebenfalls auf poetisch-minimalistische Stimmigkeit gebrachte Formenspiele in zarter Schwarz-WeißSprache. Beim dritten Preisträger (Hexi-Kapfer-Preis) geht es speziell um Farbe: Bei Klaus Zöttl, der vor dem „Kleinen Format“in der Ecke mit einer fulminanten Werkschau vertreten war, bestechen die Erdpigmente seiner Malerei, mit virtuos ineinander verschlungenen Masken und Antlitzen.
Man kann sich über Malerei unterschiedlicher Menschenbeobachtung (etwa Helene Mitter, Wilhelm Eger) ebenso freuen wie über sachlich-kühle Formensprachen von Objekten (Martin Beckers, Wolfgang Mussgnug), die erstaunlichen Varianten von Fotobearbeitung (Dorothea Dudek) bis zu den skurrilen strombetriebenen poetischen Messing-Maschinchen von Volker Sommitsch („Macho“). Fazit: hingehen, durchwandern.
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Laufzeit bis 6. Januar in der Ecke Galerie, Elias Holl Platz 6 in Augsburg. Mittwoch bis Freitag 14 bis 18, Samstag 13 bis 16 Uhr, an den Adventssamsta gen bis 18 Uhr.