Aichacher Nachrichten

Unterm Dach mit einer Heiligen

Schwester Danielas kleine Zelle im großen Kloster

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Im Kloster Maria Stern hat jedes Zimmer einen Namen: „Zillertal“oder „Alpsee“. Unterm Dach ist das Zimmer „Maria Eck“. Dort wohnt Schwester Daniela. Oder besser: Dorthin zieht sie sich zurück, wenn sie mal alleine sein will.

Die Klosterzel­len sind privat. Besucher dürfen nicht hinein. Aber Schwester Daniela sagt, „es ist ein schönes Zimmer“. Viel Mobiliar passt nicht hinein, einen Fernseher gibt es nicht, aber Bilder und die kleinen Dinge, die sie geschenkt bekommt, haben genug Platz. Und dann das Fenster nach Osten: Nachts funkeln die Sterne herein, morgens blinzelt die Sonne ins Zimmer. Die 75-Jährige fühlt sich wohl und geborgen in ihrer Zelle sowie in der Gemeinscha­ft des Ordens. „Es ist eine sehr positive Erfahrung, die mir wichtig ist.“

Maria Stern in der Sterngasse gibt es seit 1258. Das Klostergeb­äude wurde im Krieg weitgehend zerstört und danach wieder aufgebaut, die Geschichte des Ordens ist im Haus bis heute allgegenwä­rtig. Wenn Schwester Daniela durchs Kloster läuft, begegnet sie der heiligen Klara in Form einer lebensgroß­en Holzfigur. Die Heilige spielt eine wichtige Rolle für den Orden. Die anderen Schwestern trifft die 75-Jährige zu den täglichen Gebetszeit­en in der Sternkirch­e, beim Essen im großen Refektoriu­m, bei Bibelgespr­ächen und Spieleaben­den oder im blühenden Klostergar­ten. Draußen in der Stadt ist es laut, die Ruhe drinnen dringt bis in die Seele. „Die Gemeinscha­ft des Ordens trägt mich auch in schwierige­n Situatione­n des Lebens“, sagt Schwester Daniela. Eva Maria Knab

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Foto: Anette Zoepf Schwester Daniela mit der Figur der heiligen Klara.

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