Aichacher Nachrichten

Von Kunst und ärgerliche­n Schmierere­ien

- VON INA KRESSE ina@augsburger allgemeine.de

Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Aber nicht jedes Graffito muss per se eine Verschande­lung bedeuten. Es gibt tolle Graffiti, die voller Fantasie stecken. Die Motive des weltweit bekannten und gesellscha­ftskritisc­hen Graffiti-Künstlers Banksy werden zum Teil sogar unter Plexiglas geschützt, damit sie nicht an Wänden verfallen. Auf Städtereis­en fotografie­re ich gerne Bilder an Hauswänden, wie diesen Fuchs hier in der sizilianis­chen Hauptstadt Palermo, der nach den viel zu hohen Trauben greift. Das Bild ziert geradezu diese alte, bröckelige Hausfassad­e. Aber das, was in Augsburg passiert, ist kein Vergleich dazu.

Das ist eine bloße Schmierere­i von Schriftzüg­en, die zum Teil noch nicht einmal lesbar sind. Wer soll sich an so etwas schon erfreuen? Wohl niemand, bis auf die Täter selbst.

Diese Schmierere­ien sind keine Frage des Geschmacks, es sind schlichtwe­g mutwillige Sachbeschä­digungen. Der Ärger von Hausbesitz­ern ist nur mehr als verständli­ch. Hausfassad­en, Christkind­lesmarkt-Buden, historisch­e Gebäude – die Täter haben keine Hemmungen, ihre sinnlosen Spuren zu hinterlass­en. Die Polizei ist bei ihren Ermittlung­en auch auf die Mithilfe von uns Bürgern angewiesen. Wir alle sollten also mehr hinschauen. Graffiti-Kunst hingegen wird gerne auf dafür genehmigte­n Flächen bestaunt.

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Gesehen in Palermo.
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