Holpriger Saisonstart von Dahlmeier
Nach einer Erkältung ist die Weltmeisterin noch nicht in Topform. Die Männer überzeugen
Hochfilzen Im Schneegestöber von Hochfilzen hat Laura Dahlmeier den Angriff ihrer neuen Herausforderin Denise Herrmann abwehren können – vom Sieg waren aber beide weit entfernt. Zehn Monate nach ihren WM-Triumphen in Tirol schaffte es die Biathlon-Königin aus Bayern am Freitag bei ihrem SaisonEinstand nach zwei Strafrunden als 16. nicht annähernd in die Nähe des Podests, doch sie lag immerhin knapp eine halbe Minute vor der Ex-Langläuferin aus Sachsen.
Die musste nach ihrem Doppelsieg in Östersund beim SprintWettkampf gleich viermal in die Strafrunde und schaffte es beim Erfolg der dreimaligen Olympiasiegerin Darja Domratschewa aus Weißrussland als 28. nicht in die Top 20. Beste Deutsche über 7,5 Kilometer wurde Franziska Hildebrand (ein Fehler) auf Platz acht.
„Es war anstrengend. Es war der erste wirklich scharfe BiathlonWettkampf seit Monaten. Ich habe das gebraucht, um reinzukommen“, sagte Dahlmeier und ergänzte: „Es ist von Runde zu Runde besser geworden. Die Bedingungen waren nicht einfach. Es ist noch Luft nach oben, da geht noch was.“Bei den überraschenden Weltcup-Siegen ihrer Teamkollegin Herrmann in Schweden hatte Dahlmeier noch krank auf dem Sofa gelegen.
Zweimal musste die 24-Jährige zunächst in die Strafrunde, doch dann räumte sie im Stehendanschlag alle Scheiben ab. Aber mit dem 18. Weltcup-Sieg wurde es nichts, auch in der Verfolgung am heutigen Samstag (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) dürfte es bei einem Rückstand von 1:10,4 Minuten schwer werden.
Im Männer-Sprint verfehlte Simon Schempp um 11,2 Sekunden nach einer Strafrunde als Vierter das Podest knapp. Mit Ex-Weltmeister Arnd Peiffer (Platz 6/0 Fehler/56 Sekunden zurück), Erik Lesser (8/1/61) und Philipp Nawrath aus Nesselwang (9/0/66) schafften es noch drei weitere deutsche Skijäger in die Top Ten. „Wir sind auf Schlagdistanz“, kündigte Schempp die Aufholjagd im Jagdrennen am Samstag (12.15 Uhr/ARD und Eurosport) an.
Der Massenstart-Weltmeister aus Schwaben muss 46,6 Sekunden aufholen. Allerdings leistete sich ausgerechnet Sprint-Weltmeister Benedikt Doll beim zweiten Saison-Sieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö vor Frankreichs Martin Fourcade fünf Strafrunden.