„Nibelungen“im Frühjahr
Neue Termine für Theater in Aichach
Aichach Das Drama hatte sich im November kurz vor der Premiere der „Nibelungen“abgespielt: In der Maske brach plötzlich die junge Darstellerin der Kriemhild zusammen. Das Stück wurde abgesagt. Jetzt hat das Aichacher Volkstheater neue Termine für die Aufführungen bekannt gegeben.
Wie zu erfahren war, ist die Darstellerin der Kriemhild inzwischen wieder zu Hause. Das Stück soll nun im März in der TSV-Turnhalle in Aichach gezeigt werden.
Nach dem Schock im November hatte der Verein viel Anteilnahme erfahren. Mehrere Unterstützer boten den Laienschauspielern konkrete Hilfe an und auch die Zuschauer meldeten sich, um ihr Mitgefühl auszudrücken.
Nicht alle hatten nach der Absage der Vorstellungen ihre Eintrittskarten wieder zurückgegeben. Was mit diesen Karten nun geschehen soll, überlegt das Aichacher Volkstheater gerade.
Aichach Nach dem Schock vom Premierenabend gibt es jetzt gute Nachrichten vom Aichacher Volkstheater. Der Darstellerin der Kriemhild, die kurz vor der Premiere zusammengebrochen und ins Krankenhaus gekommen war, geht es wieder besser. Der Verein wird die abgesagten Aufführungen der „Nibelungen“im März nachholen.
Für die Mitglieder des Volkstheaters waren es dramatische Minuten, als die junge Schauspielerin am Premierenabend im November in der Maske zusammenbrach. Alle standen unter Schock, hatten Angst um die Kollegin. Dass die Premiere abgesagt werden musste, war schon kurz nach dem Kollaps klar. Um der Schauspielerin genug Zeit für die Genesung zu geben, sagte das Volkstheater sehr schnell alle Vorstellungen ab.
Inzwischen ist die Darstellerin der Kriemhild wieder daheim. Spielleiterin Claudia Flassig zu deren Gesundheitszustand: „Sie muss noch Medizin nehmen und steht unter Beobachtung.“Aber sie fiebere darauf hin, spielen zu können – wie wahrscheinlich auch die anderen Mitspieler des Volkstheaters. Im März ist es nun so weit. Der Theaterverein ent- schied sich, einen freien Monat im Belegungsplan der TSV-Turnhalle für die geplanten neun Aufführungen zu nutzen. Premiere des Stückes ist am 3. März. Gespielt wird in der Originalbesetzung.
Eine Zweitbesetzung wird es auch diesmal nicht geben. Sie sei nach dem Ausfall der Kriemhild immer wieder darauf angesprochen worden, sagte Flassig. „Das können wir als Laientheater nicht stemmen.“Selbst wenn das Volkstheater jemanden hätte, müssten beide Darstellerinnen dann auch spielen, erklärt die Spielleiterin. „Vom Aufwand her ist das nicht rentabel für den Einzelnen.“Sollte die Kriemhild-Darstellerin aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen können, haben sich die Theaterspieler einen Notfallplan überlegt. Flassig dazu: „Aber wir hoffen, dass wir ihn nicht einsetzen müssen.“
Noch immer bewegt ist die Spielleiterin von der großen Welle der Hilfsbereitschaft, die der Verein nach der Absage der Aufführungen erfuhr: „Es war toll, wie viel Anteilnahme aus der Bevölkerung kam.“In E-Mails, mit Anrufen oder Einträgen im Gästebuch auf der Internetseite des Volkstheaters bekundeten die Leute ihre Solidarität. Aber nicht nur das.
Viele fragten, ob sie zum Beispiel mit einem Benefizkonzert dem Verein, der ohne Aufführungen vor einem finanziellen Engpass stand, helfen könnten. Dagmar Franz-Abbott, die Regisseurin, half ebenfalls. Die Spielleiterin: „Sie war die Allererste, die gesagt hat, dass sie ihre Gage nicht sofort haben muss.“Auch Pia Kneißl, die die Werbung des Vereins machte, schob ihre Rechnung nach hinten. Und der TSV Aichach erließ dem Volkstheater die Hallenmiete. Keine Selbstverständlichkeit, findet Flassig: „Wir haben die Halle neun Wochenenden blockiert, die sicher anderweitig hätten belegt werden können.“Die Stadt kündigte ihre Unterstützung an, ebenso die Sponsoren. Und die Käufer der Eintrittskarten, die nicht alle von der Möglichkeit Gebrauch machten, sie zurückzugeben. Die Spielleiterin beschreibt, was das alles für die Mitglieder des Volkstheaters bedeutete: „Es war das Gefühl, dass wir vom Stellenwert her wichtig sind und die Leute uns nicht im Regen stehenlassen.“
Nach Weihnachten beginnen die Darsteller wieder mit den Textproben, nach Fasching wird wieder auf der Bühne geprobt. Im März folgen dann die Aufführungen. Auf ihrer Internetseite schreiben die Theaterspieler: „Wir freuen uns auf ein Wahnsinnspublikum zur ungewohnten Spielzeit im März.“
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Die neuen Spieltermine Premiere Samstag, 3. März, ab 19.30 Uhr. Wei tere Aufführungen sind am 9., 10. und 11. März. Am 16., 17. und 18. März und am 23. und 24. März, jeweils um 19.30 Uhr, sonntags um 16 Uhr. Der Verein gibt noch bekannt, wie er mit den Karten verfährt, die noch nicht zurückgegeben wurden.
Schauspielerin brach am Premierenabend im November zusammen