Mit Herzblut und magyarischer Lebensfreude gespielt
Aichacher Philharmonie präsentiert Werke von Schubert und Bartók im Deutschherren-Gymnasium und erntet dafür viel Applaus
Aichach Die Rumänischen Volkstänze gehören ohne Zweifel zu den populärsten Werken Béla Bartóks. Der junge Bartók hatte sich vorgenommen, in den Höfen des damaligen Königreichs Ungarn die authentische Musik zu erforschen. Das Gefiedel mancher Zigeunerkapelle hatte für ihn nichts mit originaler Volksmusik zu tun.
Die Philharmonie Aichach spielte in der Aula des DeutschherrenGymnasiums in Aichach als Intro einige der rumänischen Volkstänze von dem Komponisten Bartók. Die Orchestermitglieder unter der Leitung von Ekkehard Wohlgemuth spielten mit Herzblut und dem ansteckenden Temperament eines aufstrebenden Klangkörpers, und der Mann am Pult hielt die Balance zwischen rhythmischer Strenge und magyarischer Lebenslust. Bezüglich Franz Danzis Sinfonia Concertante für Flöte, Klarinette und Orchester op. 41 bleibt zu konstatieren: Dieser Elan, dieses fortwährende Katzund-Maus-Spiel der Solisten waren bei Sabine Kühnl-Ciliberto, Lehrbeauftragte für Flöte an der Universität Augsburg, und Rainer Oberauer, Schüler von Professor Harrer in Augsburg, nicht nur virtuos, sondern auch stilsicher aufgehoben.
Nach der Pause schlichte, fast elegische Strenge in Samuel Barbers Adagio for Strings. Doch es wäre kurzsichtig, das Adagio nur als ein Stück trauriger Musik zu sehen.
Musik der Reflexion, Musik des Friedens
Das schwer zu spielende Stück ist Musik der Reflexion, Musik des Friedens. Dazu hat der Aichacher Künstler Hans Wiedemann seine Gedanken auf die Leinwand gebannt. Das Ergebnis wurde während der musikalischen Darbietung an die Wand hinter dem Orchester projiziert. Franz Schubert gilt als Meister des Liedes und war doch auch ein großer Sinfoniker. Seine fünfte Sinfonie lässt sich als produktive Auseinandersetzung Schuberts mit dem sinfonischen Schaffen Mozarts begreifen und offenbart dabei Schuberts völlige Andersartigkeit und Eigenständigkeit: ein heiteres Spiel in den gängigen musikalischen Formen.
Die Philharmonie Aichach erntete viel Applaus für die Darbietungen und wurde nach einer Zugabe (Schubert) von einem zufriedenen Publikum entlassen.