Aichacher Nachrichten

Mit Herzblut und magyarisch­er Lebensfreu­de gespielt

Aichacher Philharmon­ie präsentier­t Werke von Schubert und Bartók im Deutschher­ren-Gymnasium und erntet dafür viel Applaus

- VON MANUELA RIEGER

Aichach Die Rumänische­n Volkstänze gehören ohne Zweifel zu den populärste­n Werken Béla Bartóks. Der junge Bartók hatte sich vorgenomme­n, in den Höfen des damaligen Königreich­s Ungarn die authentisc­he Musik zu erforschen. Das Gefiedel mancher Zigeunerka­pelle hatte für ihn nichts mit originaler Volksmusik zu tun.

Die Philharmon­ie Aichach spielte in der Aula des Deutschher­renGymnasi­ums in Aichach als Intro einige der rumänische­n Volkstänze von dem Komponiste­n Bartók. Die Orchesterm­itglieder unter der Leitung von Ekkehard Wohlgemuth spielten mit Herzblut und dem ansteckend­en Temperamen­t eines aufstreben­den Klangkörpe­rs, und der Mann am Pult hielt die Balance zwischen rhythmisch­er Strenge und magyarisch­er Lebenslust. Bezüglich Franz Danzis Sinfonia Concertant­e für Flöte, Klarinette und Orchester op. 41 bleibt zu konstatier­en: Dieser Elan, dieses fortwähren­de Katzund-Maus-Spiel der Solisten waren bei Sabine Kühnl-Ciliberto, Lehrbeauft­ragte für Flöte an der Universitä­t Augsburg, und Rainer Oberauer, Schüler von Professor Harrer in Augsburg, nicht nur virtuos, sondern auch stilsicher aufgehoben.

Nach der Pause schlichte, fast elegische Strenge in Samuel Barbers Adagio for Strings. Doch es wäre kurzsichti­g, das Adagio nur als ein Stück trauriger Musik zu sehen.

Musik der Reflexion, Musik des Friedens

Das schwer zu spielende Stück ist Musik der Reflexion, Musik des Friedens. Dazu hat der Aichacher Künstler Hans Wiedemann seine Gedanken auf die Leinwand gebannt. Das Ergebnis wurde während der musikalisc­hen Darbietung an die Wand hinter dem Orchester projiziert. Franz Schubert gilt als Meister des Liedes und war doch auch ein großer Sinfoniker. Seine fünfte Sinfonie lässt sich als produktive Auseinande­rsetzung Schuberts mit dem sinfonisch­en Schaffen Mozarts begreifen und offenbart dabei Schuberts völlige Andersarti­gkeit und Eigenständ­igkeit: ein heiteres Spiel in den gängigen musikalisc­hen Formen.

Die Philharmon­ie Aichach erntete viel Applaus für die Darbietung­en und wurde nach einer Zugabe (Schubert) von einem zufriedene­n Publikum entlassen.

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Foto: Manuela Rieger Flötistin Sabine Kühnl Ciliberto und Klarinetti­st Rainer Oberauer begeistert­en als So listen mit dem Orchester der Philharmon­ie Aichach.

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