Wo bliebt der Aufschrei?
Zum Artikel „Krankenwagen, warum dauert es so lange?“vom 4. Januar: Mich wundert, dass es keinen Aufschrei gibt. Die Krankenkassen halten eine Wartezeit bis zu drei Stunden für akzeptabel. Drei Stunden in irgendeinem Flur abgeschoben zu warten, besonders für Alleinstehende, also – meist Ältere oder Alte – ohne Verpflegung, ohne Ansprache, ohne Zeitung, Buch oder anderes – das grenzt in meinen Augen an Körperverletzung. Auch von Jüngeren schwierig zu bewältigen, aber sie haben doch meistens eine Begleitung. Über 3-6 Stunden Wartezeit will ich erst gar nicht nachdenken.
Man kann den Entscheidern der Kassen nur wünschen, dass sie sich in jüngeren Jahren vom Leben verabschieden, dass sie nicht selbst in so eine Situation geraten.
Selbst auch schon in einem Krankentransport-Auto abgeholt, -geliefert und wieder zurückgebracht worden, fand ich es verwunderlich, dass überhaupt ein Krankenwagen für mich geholt wurde. Wegen einer Handgelenksoperation im Krankenhaus musste eine spezielle Untersuchung in einem Röntgeninstitut durchgeführt werden.
Da gehfähig, hätte hier ein Taxi völlig genügt und wäre billiger gewesen. Vielleicht gibt es versicherungstechnische Probleme, die das nicht erlauben. Da scheint dann das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Patienten plötzlich wieder ins Unermessliche zu steigen. Aber sonst– drei Stunden kann er doch irgendwo rumliegen oder -sitzen und warten und manchmal werden es halt auch noch ein paar mehr. Wo ist das Problem?