Hochwasser: Neuburg kommt glimpflich davon
Am Samstag erreichte der Pegel der Donau 4,56 Meter. Jetzt ist aber schon wieder Entwarnung angesagt
Neuburg Zahlreiche Neugierige hat das schöne Wetter und das Hochwasser am Wochenende an die Donau gelockt. Der Pegel erreichte am Samstagnachmittag einen derzeitigen Höchstwert von 4,56 Metern – und blieb damit knapp unter Meldestufe drei (ab 4,60 Meter). Das Technische Hilfswerk (THW) hatte sich am Freitagvormittag auf Schlimmeres vorbereitet. Doch Neuburg kam am Ende glimpflich davon.
Bereits am Donnerstagabend hatte der städtische Bauhof erste Wege entlang der Donau abgeriegelt, etwa am Überlauf, beim Arco-Schlösschen, in der Ringmeierbucht, am Brandl und in Bittenbrunn, berichtet Thomas Stemmer, Nachfolger von Paul Leikam als Sachgebietsleiter des Ressorts Stadtentwässerung und Hochwasserschutz bei der Stadt Neuburg. Am Freitagvormittag ab 11 Uhr wurde dann das THW aktiv. Bei der Schilchermühle, am Nachtbergweg und an der Hölle bauten 22 Einsatzkräfte circa drei Stunden lang Hochwasser-Schutzmodule auf. Der Nachtbergweg wurde komplett gesperrt. Wie Christian Birkmeier, stellvertretender Ortsbeauftragter beim THW, erzählt, sei die Arbeit „gewohnte Routine“gewesen. An der Hölle sei lediglich die Verkehrslage immer etwas schwierig.
Am Freitag sei prognostiziert worden, dass Meldestufe drei überschritten und ein Pegelstand von fünf Metern erreicht würde, sagt Stemmer. Deshalb habe er die Schutzmaßnahmen an den neuralgischen Punkten angeordnet. Aber dann habe der Lech doch nicht so viel Wasser in die Donau geführt und es sei weniger Schnee geschmolzen, als erwartet. Auch wenn die Vorhersage nicht eingetreten ist, sieht Stemmer den Einsatz nicht als verschwendete Mühe an. Am 24. März wird nämlich eine großangelegte Übung stattfinden. So ist es von Zeit zu Zeit Vorschrift. Die am Wochenende geprüften Punkte könne man sich dann sparen, erklärt Stemmer.
Schon am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr konnten die Helfer des Technischen Hilfswerks die Schutzmodule wieder abbauen. Birkmeier: „Die Lage hat sich entspannt. Die Pegel sind rapide gesunken.“Keller sind laut Angaben des THW keine überflutet worden. Und so manch einer genoss das Hochwasser sogar, zum Beispiel die dreijährige Ana Frauendorfer. Sie stand mit ihrer Matschhose am Samstag bis zu den Knien im Wasser am Nachtbergweg und planschte. „Sie ist eine begeisterte Pfützenspringerin“, erzählt ihr Vater Tobias Jordan, Lehrer am DescartesGymnasium. „Und das ist jetzt Pfützenspringen XXL!“
Mehr zum Hochwasser lesen Sie auf
Schutzmaßnahmen an den neuralgischen Punkten