Klassenerhalt? In dieser Saison geht mehr
Ehe sich der FC Augsburg ins Trainingslager verabschiedete, stellte sich die Frage: Ist dieses überhaupt nötig in der extrem verkürzten Winterpause? Nach einer Woche auf Teneriffa lautet die Antwort: Nötig nicht, aber die Tage werden Trainer Manuel Baum helfen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Dieses Trainingslager war nicht dafür gemacht, die Fußballprofis an körperliche Grenzen zu bringen. Grundlagen sind vorhanden, sie wurden im Sommer in einer ausgedehnten Vorbereitungsphase gelegt. Vielmehr sollte der Aufenthalt auf der Insel den Gemeinschaftssinn stärken. Deshalb reisten im FCA-Tross etliche Profis mit, die in naher Zukunft in Pflichtspielen unberücksichtigt bleiben werden. Die Ergänzungsspieler aus der dritten Reihe sollten dennoch Zeit mit ihren Mitspielern verbringen. Baum und SportGeschäftsführer Stefan Reuter müssen die FCA-Profis nicht pathetisch auf die Rückrunde einschwören – um den Abstieg müssen sich andere Mannschaften Sorgen machen. In Augsburg genügt diesmal, sich das wohlige Gefühl der Vorrunde zu bewahren. Die körperliche Verfassung einer Mannschaft ist bedeutsam – vor allem bei der laufintensiven Spielweise unter Trainer Baum –, Spiele werden indes ebenso durch Moral, Hingabe und mannschaftliche Geschlossenheit entschieden. In der Rückserie kann der FCA beweisen, dass die ansprechenden Auftritte in der Vorrunde nichts mit der Schwäche der anderen zu tun hatten, sondern auf eigener Stärke beruhten. Sich als FCA den Klassenerhalt als primäres Ziel zu stecken, das klingt vernünftig. Wer Minimales einfordert, kann leichter positiv überraschen. Damit ist der FCA in der Bundesliga stets gut gefahren, er hat sich im erstklassigen Profifußball etabliert. Aber: In dieser Saison geht noch mehr.