Der Blick geht nach Kroatien
Die Europameisterschaft der Männer beginnt heute Abend. Auch für die Spieler des TSV Aichach ist das Turnier ein wichtiges Thema. Wen die Paarstädter als Favoriten sehen und wie sie das Turnier verfolgen
Aichach Erst wenige Tage ist es her, dass wir das neue Jahr begrüßt haben – lautstark und mit prickelnden Getränken. Bereits jetzt in dieser frühen Phase kündigt sich ein sportliches Großereignis an. Der Kalender mit wichtigen Veranstaltungen ist traditionell dermaßen voll, dass schon in den ersten Tagen im Januar die Jagd auf Titel und Pokale beginnen muss.
Die Rede ist von der HandballEuropameisterschaft der Männer, die am Freitag in Kroatien startet. Und weil in dieser Sportart traditionell der alte Kontinent den Ton angibt, ist dieser Titelkampf beinahe so wertvoll wie eine Weltmeisterschaft. Auch in Aichach verfolgt man in Handballerkreisen mit Interesse, wie sich das Turnier entwickelt und wer am 28. Januar ganz oben auf dem Treppchen stehen wird. Manfred Szierbeck, Trainer
So verfolgen die Aichacher Handballer die EM
der Handballer in der Bezirksoberliga, kann gleich eine Handvoll Kandidaten für den Endspielsieg aufzählen: „Frankreich, Norwegen, Dänemark, Spanien und Kroatien. Ein sehr interessantes Turnier.“Wird seine Mannschaft gemeinsam eine Partie am Fernsehschirm verfolgen? Szierbeck meinte auf diese Frage: „Geplant ist noch nichts.“
Vor wenigen Tagen fand zum Abschluss der Vorbereitung auf die EM noch ein Test in Neu-Ulm stand, bei dem das Team des Deut- schen Handball-Bundes mit 30:21 Toren die Oberhand gegen Island behielt. Für diesen Vergleich bestand sehr wohl Interesse in der Mannschaft der Aichacher, wie Szierbeck wissen lässt: „Wenn wir Karten gekriegt hätten, dann wären die Jungs nicht nach Göggingen gefahren, sondern nach Neu-Ulm.“In Göggingen konnten sie in der BOL zwei Rivalen beobachten, die wie sie auch in den nächsten Wochen ganz oben mitmischen wollen. Manfred Szierbeck blickt zurück: „Die letzte EM war mitreißend. Ich bin gespannt, ob diese Gemeinschaft, dieses Miteinander vor allem in der Abwehr wieder so rüberkommt.“Das wird nicht zuletzt die Aufgabe von Bundestrainer Christian Prokop sein.
Richard Hangl gehört seit dem vergangenen Mai der Abteilungsleitung an und engagiert sich schon länger für das Team der Frauen, die ihren Platz in der Landesliga Süd voraussichtlich nach einem Jahr schon wieder abtreten müssen: „Wir schauen vielleicht ein Spiel mit der Mannschaft an. Da werden wir sehr wahrscheinlich einen Teamabend machen.“
So wie vor einigen Wochen, als es in Deutschland darum ging, den Weltmeister bei den Frauen zu ermitteln. Was das mögliche Abschneiden der Deutschen in Kroatien angeht, da hat Hangl prompt eine Antwort parat: „Da rechne ich mir schon was aus, dass wir zumindest ins Halbfinale kommen.“Diese Prognose dürfte nicht zu hoch gegriffen sein. Denn Deutschland ist nach dem sensationellen Triumph von 2015 immerhin Titelverteidiger und trifft in seiner Gruppe auf Montenegro, Slowenien und Mazedonien. Drei Siege dürften da keine Überraschung darstellen. Vor zwei Jahren kam der Erfolg überraschend – in Aichach hofft man nun auf eine Wiederholung.