Nix Pfusch. Alles Strategie!
Nur mal angenommen, alles ist Mist. Pfusch, Panne und Chaos – alles negativ. Sollten wir dann nicht denjenigen Gehör schenken, die hinter all den Schlechtigkeiten Cleverness vermuten, am Ende sogar das Gute? Haben uns in dieser Hinsicht nicht die ersten zwei Wochen dieses Jahres sogar die Augen geöffnet? Und hat nicht er alles ins Rollen gebracht – Roberto Blanco?
Beispiel: Freie Wähler in Klausur in Neuburg an der Donau. Mobilfunkloch, kein Internet, digitale Diaspora. Der Negativist sagt: Hat denn keiner vorher hingeschaut? Peinlich! Der Stratege aber weiß: Digitale Abgeschiedenheit ist das Gebot der Stunde. Nichts dringt nach außen, keine Petze, so schafft man Harmonie. Schicke Merkblatt per Post an die Berliner Sondierer. Herzlichst, Ihr Hubert Aiwanger.
Oder: Winterzeit ist Schlaglochzeit. Der Negativist schreit: Hilfe, meine Alufelgen! Der Stratege sagt: Absicht. Jedes Schlagloch ist eine Ausgleichsfläche für die zunehmende Betonisierung Bayerns. Irgendwann ist jedes Loch so tief, dass es zu einer Reinkarnation des gemeinen Grashalms kommt. Bis keiner mehr von Flächenfraß redet.
Oder: Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern sinkt. Der Negativist schimpft: Sauerei! Wer das Gute sieht, entgegnet: Wie rücksichtsvoll! Finanzämter und Gerichte sind eh schon überlastet.
Und am Anfang war Roberto Blanco. Was haben die Negativisten gelästert. Den Text habe er vergessen bei seinem Auftritt in der ARD-Silvester-Show – jessas! Roberto, der Stratege, konterte: Nix da! Das war improvisiert. Und es war Ruhe. Was sang er noch mal? Ach ja: Ein bisschen Spaß muss sein.