Affing applaudiert seinem Weltmeister
Bobfahrer Matthias Kagerhuber ist beim Thema Olympia Realist. Bürgermeister Markus Winklhofer ruft bei der Zusammenkunft in der Mehrzweckhalle die Gemeinderatsmitglieder zu einer disziplinierten Sitzungskultur auf
Affing Neujahrsempfänge sind irgendwie in Mode gekommen. Landauf, landab häufen sich diese Termine. Affing hatte am Samstag in die Mehrzweckhalle geladen. Rund 200 Bürger waren gekommen. Das Besondere: Unter den Besuchern befand sich auch ein aktueller Weltmeister, der aus dieser Gemeinde stammt und keineswegs nach einem kurzen Gastspiel schon wieder verschwand. Matthias Kagerhuber, der vor einem knappen Jahr Weltmeister im Viererbob wurde und mit Applaus begrüßt wurde, war mit Mutter Christine und Freundin Stefanie Grüsser erschienen.
Angesprochen auf seine Chancen, doch noch an den Olympischen Winterspielen in wenigen Wochen in Südkorea teilnehmen zu können, zeigte sich der Zeitsoldat als Realist: „Da verletzt sich keiner mehr.“Also bleibt für ihn der Flug in den Fernen Osten ein Traum, der nicht in Erfüllung gehen wird. Was nicht zuletzt daran liegen wird, dass Kagerhuber im vergangenen Herbst eine Verletzung plagte. Gleichwohl versicherte Kagerhuber: „Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.“
Bürgermeister Markus Winklhofer und Vize Stefan Matzka standen beim Eingang bereit, um die Gäste mit Handschlag zu begrüßen, verbunden mit den Wünschen für das Jahr 2018. Vorne spielte bereits eine Kapelle aus Haunswies, einem Ort in dieser Gemeinde, sie trägt den Namen „Da oa und de Andan“. Gekommen waren auch Pfarrer Max und Pfarrer in Ruhestand Jakob Zeitlmeir. Dass kein Besucher hungrig heimgehen musste, dafür sorgte ein Team mit Monika Barl an der Spitze. Der Pfeifferhof Haunswies und die Affinger Pilsstube leisteten ebenfalls ihren Beitrag. Und wie üblich bei dieser Gelegenheit wurden die Jungbürger der Kommune, die jüngst ihren 18. Geburtstag feiern konnten, gemeinsam auf einem Foto abgelichtet. Markus Winklhofer begnügte sich bei seiner Rede mit einer Dauer von 15 Minuten. Der Bürgermeister wandte sich an die jungen Besucher, die sich als Erwachsene fühlen dürfen: „Euch steht mit diesem Alter die komplette Welt offen, mit allen Rechten und Pflichten. Seid euch des Privilegs bewusst, überhaupt freie Entscheidungen treffen zu dürfen.“
In der Gemeindeverwaltung gab es 2017 erhebliche Veränderungen; insgesamt sechs Stellen wurden neu oder umbesetzt. Den Abschluss der Auszahlungen für die Tornadoopfer und die Einweihung der sanierten Salzbergkapelle nahm Winklhofer zum Anlass, um die Notwendigkeit des Miteinanders in der Gemeinde im Auge zu behalten. In dem Zusammenhang sprach der Redner auch die Vereine an. Dann ging Winklhofer auf einen Vorfall im Gemeinderat ein; in der letzten Sitzung vor Weihnachten seien „durchaus unweihnachtliche Töne“zu hören gewesen, als es um die geplante Umfahrung von Affing ging. Winklhofer: „Hier ist eine Rückbesinnung auf die gemeinsamen Aufgaben und auf die Wiedererlangung einer respektvollen und disziplinierten SitBauer zungskultur angeraten.“In Kurzform ging der Bürgermeister auf die großen Projekte im vergangenen Jahr ein: Ausbau der Ortsdurchfahrt Bergen, Fertigstellung der Sporthalle an der Realschule und Sanierung des Wasserschadens im neuen Kinderhaus. Bei der Westumfahrung kalkuliert die Verwaltung mit einem Erörterungstermin im Mai 2020, der Gemeinderat hat ab er als Ziel den Spätsommer 2019 vorgesehen. In Affing und in Mühlhausen sollen neue Baugebiete entwickelt werden, das Gewerbegebiet in Mühlhausen soll erweitert werden und das Gemeindehaus im Ortsteil Anwalting steht zur Sanierung an. Am Schulsportgebäude soll eine Mittagsbetreuung eingerichtet werden. Der Breitbandausbau steht vor seinem Abschluss. Außerdem wünscht sich der Bürgermeister eine Konsolidierung in wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht.