Europas größtes Winterschwimmen fällt aus
Wegen der hohen Pegelstände der Donau muss die beliebte Veranstaltung in Neuburg abgesagt werden. Die Lage ist derzeit angespannt. Nicht nur dort
Neuburg Das Neuburger Winterschwimmen muss abgesagt werden – zum ersten Mal in seiner 49-jährigen Geschichte. Darauf haben sich die Wasserwacht Neuburg, Staustufenbetreiber Uniper und die Stadt Neuburg verständigt. Der Pegelstand der Donau ist zu hoch: Mit 4,43 Metern lag am Dienstagnachmittag Meldestufe zwei vor. Am Abend wurde die dritte Meldestufe erreicht. Damit kann die Sicherheit der Schwimmer nicht mehr gewährleistet werden. Die Verantwortlichen bei der Wasserwacht trafen sich am Abend zu einer Krisensitzung. Dann erst folgt der offizielle Beschluss. Wie Matthias Brendel, Vorsitzender der Wasserwacht Neuburg, erzählt, habe man die Idee, stattdessen am Samstag einen Umzug abzuhalten, schon wieder verworfen. „Das kriegen wir auflagentechnisch in so kurzer Zeit nicht hin.“Auch auf einen See auszuweichen, würde nicht funktionieren, erklärt Brendel.
Die Schwimmer, die sich zum Neuburger Donauschwimmen – Europas größtes Winterschwimmen – angemeldet haben, beziehungsweise die jeweiligen Mannschaftsführer, werden ab sofort benachrichtigt.
Nicht nur in Neuburg ist die Situation derzeit angespannt. Wegen der starken Schneefälle in den vergangenen Tagen und dem bereits kurz darauf einsetzenden Tauwetter und heftigem Regen kam es in Bayern zu einigen Überschwemmungen. Wie das Landesamt für Umwelt in Augsburg am Dienstag berichtete, sind die Pegelstände an einigen Flüssen im Freistaat auf die Meldestufen eins und zwei gestiegen, wobei vier die höchste Stufe ist.
Im Südwesten Bayerns und nördlich der Donau gebe es „vereinzelt kleinere Ausuferungen und Überflutungen landwirtschaftlicher Flächen“. Im Allgäu wurden Straßen und Wege überschwemmt, Keller liefen voll. Die Verkehrsbehinderungen hielten sich aber in Grenzen. Auch in Nordschwaben kam es zu Hochwasser. So wurden etwa an der Wörnitz Wege überflutet. In Donauwörth ist die Donau über die Ufer getreten. In Neu-Ulm und Günzburg wurde die Meldestufe zwei erreicht. Und auch in Aichach wurde an der Paar die Meldestufe zwei überschritten.