Aichacher Nachrichten

Investitio­nen in guten Zeiten

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN cli@augsburger allgemeine.de

Um mit Lothar Matthäus zu sprechen: „Wäre, wäre Fahrrradke­tte.“Wir können es aber auch mit dem kleinen Wörtchen „wenn“ausformuli­eren: Wenn das Klinikdefi­zit in den vergangene­n Jahren nicht wie aus dem Nichts wieder zu einer mittleren Millionenb­elastung angewachse­n wäre, wenn der AVVZuschus­s nicht kontinuier­lich steigen würde und wenn bei den Investitio­nen in die Schulinfra­struktur des Landkreise­s vielleicht irgendwann mal wieder Land in Sicht kommen würde. Ja dann könnte vielleicht die Kreisumlag­e wirklich einmal deutlich abgesenkt und die Kommunen kräftig entlastet werden.

Aber das ist auch irgendwie utopisch, denn jedes Jahr kommt irgendetwa­s Neues hinzu, und umso mehr Gebäude das Wittelsbac­her Land baut, umso mehr müssen auch saniert und erhalten werden. Viel wahrschein­licher ist eher, dass die derzeit nahezu unerschöpf­liche Steuerquel­le mal nicht mehr so ergiebig sprudelt – dann wird es erst schwierig. Nur gut, dass der Landkreis derzeit seine Großprojek­te schultert. Ob solche Investitio­nen in einigen Jahren noch möglich sind, ist zwar kaum vorherzusa­gen, aber speziell der Neubau des Aichacher Krankenhau­ses ist ein Glücksgrif­f. Das beweist allein der Blick in den Nachbarlan­dkreis. Die Klinik in Schrobenha­usen steht am Scheideweg: Wachsen oder Weichen lauten dort die Alternativ­en. Diese Frage hat sich auch in Aichach gestellt. Hier geht’s zum Glück für die Kreisstadt nicht mehr um Weichen. Hier wurden Weichen gestellt.

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