Investitionen in guten Zeiten
Um mit Lothar Matthäus zu sprechen: „Wäre, wäre Fahrrradkette.“Wir können es aber auch mit dem kleinen Wörtchen „wenn“ausformulieren: Wenn das Klinikdefizit in den vergangenen Jahren nicht wie aus dem Nichts wieder zu einer mittleren Millionenbelastung angewachsen wäre, wenn der AVVZuschuss nicht kontinuierlich steigen würde und wenn bei den Investitionen in die Schulinfrastruktur des Landkreises vielleicht irgendwann mal wieder Land in Sicht kommen würde. Ja dann könnte vielleicht die Kreisumlage wirklich einmal deutlich abgesenkt und die Kommunen kräftig entlastet werden.
Aber das ist auch irgendwie utopisch, denn jedes Jahr kommt irgendetwas Neues hinzu, und umso mehr Gebäude das Wittelsbacher Land baut, umso mehr müssen auch saniert und erhalten werden. Viel wahrscheinlicher ist eher, dass die derzeit nahezu unerschöpfliche Steuerquelle mal nicht mehr so ergiebig sprudelt – dann wird es erst schwierig. Nur gut, dass der Landkreis derzeit seine Großprojekte schultert. Ob solche Investitionen in einigen Jahren noch möglich sind, ist zwar kaum vorherzusagen, aber speziell der Neubau des Aichacher Krankenhauses ist ein Glücksgriff. Das beweist allein der Blick in den Nachbarlandkreis. Die Klinik in Schrobenhausen steht am Scheideweg: Wachsen oder Weichen lauten dort die Alternativen. Diese Frage hat sich auch in Aichach gestellt. Hier geht’s zum Glück für die Kreisstadt nicht mehr um Weichen. Hier wurden Weichen gestellt.