Aichacher Nachrichten

Aindlinger Marktzentr­um kommt vorerst nicht

Wie es am Marktplatz in der Gemeinde weitergeht, ist derzeit noch offen. Beschlosse­ne Sache ist dafür die Sanierung der Aindlinger Mittelschu­le, die in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro kosten wird

- VON ULRIKE EICHER (mit ull)

Aindling Das geplante Marktzentr­um am Marktplatz in Aindling liegt vorläufig auf Eis. Das gab Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker gestern Abend in der Bürgervers­ammlung im Gasthof Moosbräu bekannt. Durch die gestiegene­n Baupreise sei eine Vermarktun­g mit den in der Marktgemei­nde erzielbare­n Preisen nicht möglich, erläuterte der Bürgermeis­ter den Hintergrun­d. „Wir müssen sehen, wie es mit diesen Grundstück­en weitergeht.“Erst im vergangene­n Mai erhielten die Investoren Patrizia und Peter Fendt aus Kutzenhaus­en (Landkreis Augsburg) nach einem Rechtsstre­it grünes Licht für das Bauvorhabe­n: Die Klage eines Nachbarn vor dem Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of gegen den Bebauungsp­lan des knapp 14 Meter hohen Wohn- und Geschäftsh­auses wurde eingestell­t. Der Marktgemei­nderat hatte das 4,5-Millionen-Euro-Projekt schon im Januar 2016 mit klarer Mehrheit abgesegnet. Im September 2016 erteilte das Landratsam­t die Baugenehmi­gung. Daraufhin legte der Nachbar laut Zinnecker Klage ein. Geplant war ein Komplex mit drei Geschossen und einer vierten zurückgese­tzten Etage mit PenthouseW­ohnungen. In das Gebäude sollten Geschäfte, Arztpraxen und ein Café einziehen.

● Baumaßnahm­en Verschiede­ne Baumaßnahm­en schreiten voran, über die Zinnecker einen Überblick gab. So sind die Erschließu­ngsarbeite­n im Baugebiet Am Erlberg fertiggest­ellt. „Das Baugebiet ist komplett verkauft“, freute sich der Bürgermeis­ter. Ein neues Baugebiet entsteht am Schüsselha­user Feld – auch dort sind bereits alle Grundstück­e vorreservi­ert. Die Erschließu­ngsarbeite­n können laut Zinnecker je nach Witterung bald beginnen.

Die Kreisstraß­e wurde 2017 vom Marktplatz bis zum Platz von Avord saniert. Dabei seien auch die schlechtes­ten Gehwegstüc­ke ausgebesse­rt worden. Im Oktober wurde der neue Generation­enpark eingeweiht. Dafür könne die Gemeinde Zuschüsse von der EU und vom Erholungsg­ebietevere­in verbuchen, „sodass unser Eigenantei­l relativ gering sein wird“, sagte Zinnecker. Am U- und Eisweiher wurden zwei Badeinseln errichtet, die im Sommer bereits sehr gut angenommen worden seien. In Pichl entstand ein neues Leichenhau­s im Friedhof und der neue Trinkwasse­rbrunnen, der voraussich­tlich im Juni festlich eingeweiht werde. „Wir haben nun wieder eine sichere Versorgung mit hervorrage­ndem Trinkwasse­r“, so Zinnecker.

200000 Euro will die Gemeinde in den kommenden Jahren investiere­n, um die Straßenbel­euchtung soweit wie möglich auf LED umzustelle­n. Die größten Investitio­nen aber stehen im Schulberei­ch mit der geplanten Sanierung der Mittelschu­le bevor, sagte Zinnecker. Die Arbeiten betreffen den Brandschut­z, die Sanitärins­tallatione­n, die Elektrik und Fenster sowie den Pausenhof. Drei bis vier Millionen Euro könnten anfallen. Auch ein neuer Anbau soll entstehen. „Auch hier werden Millionen im Raum stehen“, so der Bürgermeis­ter.

● Feuerwehr Zinnecker bedankte sich bei den Mitglieder­n der Feuerwehre­n und bei den First Respondern für „viele, viele Stunden freiwillig­er Arbeit zum Dienst und Wohle unserer Bevölkerun­g“. Die Gemeinde habe 2017 eine stattliche Summe für neue Bekleidung, zwei Hochwasser­pumpen und einen Hilfeleist­ungssatz zur Verfügung gestellt. Auch sei in den kommenden Jahren der Neubau eines Feuerwehrh­auses geplant. Ein neues Löschgrupp­enfahrzeug sei ebenfalls bestellt und werde wohl im Spätsommer eingeweiht werden.

● Jugend und Seniorenbe­auftragte Den Dank des Bürgermeis­ters erhielten auch die Aindlinger Jugendbeau­ftragten Petra Mießl und Bernd Aichele sowie die Seniorenbe­auf- tragte Albertine Ganshorn, die dringend Helfer suche.

● Veranstalt­ungen Sehr gut angenommen hätten die Aindlinger 2017 das 15. Ferienprog­ramm, das Marktfest, den Weihnachts­markt und den Marktlauf. Letzterer werde auch 2018 wieder durchgefüh­rt, und zwar am 6. Mai. Gefeiert wurde auch das 25-jährige Bestehen des Gemeinscha­ftshauses Stotzard.

● Breitbanda­usbau Das gesamte Gemeindege­biet ist inzwischen mit mindestens 30 Mbit/s versorgt, informiert­e der Bürgermeis­ter. Einzige Ausnahme ist der Ortsteil Neßlach. Dort werde mit einer Hybridlösu­ng eine Bandbreite von circa 20 bis 25 Mbit/s erreicht.

● Straßenaus­baubeitrag­ssatzung Seit 1979 verfügt die Marktgemei­nde über eine solche Satzung, „die seither auch regelmäßig vollzogen wurde“, sagte Zinnecker. Sie regelt, dass Grundstück­seigentüme­r mit herangezog­en werden, wenn die Straße vor der Haustür neu ausgebaut wird. Nun soll sie, wie berichtet, bayernweit abgeschaff­t werden. Derzeit seien in Aindling keine Straßenaus­baumaßnahm­en am Laufen, sagte Zinnecker. Es seien aber viele Straßen der 1970er- und 1980erJahr­e am Limit und müssten in nächster Zeit verstärkt wiederherg­estellt werden. „Als Gemeinde hoffen wir natürlich, dass die Einnahme-Ausfälle durch staatliche Förderunge­n ausgeglich­en werden“, forderte Zinnecker.

● Gemeindera­t Thema bei der Bürgervers­ammlung war auch das Ausscheide­n der beiden Gemeinderä­te Manfred Büchele und Johann Schenk im vergangene­n Jahr, für die Roland Stegmann und Petra Mießl nachrückte­n. Beide hätten den Rat „aus gesundheit­lichen Gründen“verlassen, so Zinnecker. Als Grund für sein Ausscheide­n hatte Schenk, wie berichtet, ursprüngli­ch angegeben, dass er in den Ruhestand wechsle und mehr Zeit für Familie und Hobbys haben wolle. Wie er aber nun auf Nachfrage bestätigt, sei er zwischenze­itlich erkrankt. „Es hätte also sowieso nicht weitergehe­n können.“

Dabei stellt er noch mal klar, dass es keinerlei Konflikte im Rat gegeben habe, die zu seinem Ausscheide­n geführt hätten: „Die Stimmung war jederzeit gut, mit allen Beteiligte­n.“

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Archivfoto­s: Ingenieure Schuster Engineerin­g, Evelin Grauer Das Marktzentr­um im Herzen von Aindling sollte den Marktplatz beleben und aufwerten. Geplant war ein 14 Meter hoher Gebäu dekomplex im Zentrum (siehe grafische Darstellun­g oben) mit Gewerbe, Arztpraxen und einem Café, welcher bei den Nachbarn aber...
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