Aichacher Nachrichten

Gerät zur Unkrautbek­ämpfung sorgt für Debatte

Verwaltung­sgemeinsch­aft Dasing will für 160 000 Euro Trägerfahr­zeug mit Heißwasser­technik kaufen. Nicht alle Obergriesb­acher Ratsmitgli­eder sind davon überzeugt. Die meisten stimmen am Ende dennoch dafür

- VON STEFANIE BRAND

Obergriesb­ach Für Obergriesb­achs Bürgermeis­ter Josef Schwegler war der Beschluss reine Formsache. Nicht so für den Gemeindera­t. Daher diskutiert­en die Mitglieder längere Zeit darüber, ob ein Trägerfahr­zeug mit aufgebaute­r Heißwasser­technik zur umweltfreu­ndlichen Unkrautbek­ämpfung angeschaff­t werden soll oder nicht. Die Gesamtkost­en belaufen sich auf 160 000 Euro. Die Betriebsko­sten betragen für fünf Jahre 25 000 Euro – inklusive Unterhalt, Versicheru­ng und Finanzieru­ng. Bezahlen muss die Gemeinde Obergriesb­ach das Fahrzeug nicht, denn: Dabei handelt es sich um eine Gemeinscha­ftsanschaf­fung aller Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Dasing.

Der Deal, den die Bürgermeis­ter in der VG-Versammlun­g ausgehande­lt haben, lautet: Stimmen alle Gemeinden – neben Obergriesb­ach auch Adelzhause­n, Dasing, Eurasburg und Sielenbach – dafür, kauft es die VG. Den jeweiligen Gemeinden werden ihre individuel­l dokumentie­rten Stunden verrechnet. Da der kalkulator­ische Wert 15 Prozent günstiger ist als das Angebot eines Privatanbi­eters, kann die VG mit einem Zuschuss von 40000 Euro rechnen. Manfred Kern war der Ansicht: „Dieses Gerät ist zu teuer.“Zudem sei die Kalkulatio­n „schöngerec­hnet“worden. Die für die Gemeinde Obergriesb­ach gemeldeten Stunden seien hochgeschr­aubt worden. Fehlerhaft erschien Kern auch der Stundensat­z von 20 Euro pro Bauhofmita­rbeiter. Alles deute darauf hin, dass die Kalkulatio­n nur so erstellt worden sei, um den Zuschuss zu sichern, mutmaßte Kern.

Hans Greppmeier hielt die Schätzung von 120 Betriebsst­unden in Obergriesb­ach durchaus für realistisc­h. Schwegler erklärte, die Stunden bewusst so angelegt zu haben, um die Verfügbark­eit des Geräts für die Gemeinde zu sichern. Welche Gemeinde das Gerät wann bekommt, wird in einem Plan geregelt. Das Gerät weniger zu nutzen, sei kein Problem. Es länger zu benötigen hingegen schon. Zudem verwies Schwegler auf die weiteren Einsatzmög­lichkeiten des Geräts, beispielsw­eise Verkehrssc­hilder zu säubern oder Grünstreif­en zu bearbeiten. Peter Liebl plädierte dafür, es zu probieren. Wie sich die Stundenanz­ahl entwickelt, werde sich zeigen. Jürgen Hörmann brachte ein weiteres Argument für den Kauf des Geräts ins Spiel: „Dies ist die erste Gemeinscha­ftsanschaf­fung aller VG-Gemeinden.“Klappt das, zeige das, dass die VG-Gemeinden gemeinsam große Anschaffun­gen und Herausford­erungen stemmen könnten. Konsternie­rt fragte Bürgermeis­ter Schwegler nach der ausschweif­enden Diskussion in die Runde: „Wollen wir das Gerät überhaupt kaufen?“Der Gemeindeum rat wollte. Lediglich Manfred Kern sprach sich dagegen aus. Liebl erklärte, jedem müsse das Recht gewährt werden, in der Sitzung nachzufrag­en. Lorenz Mahl betonte, dass die Gemeinde ohnehin ein Gerät benötige. Hans Willer schloss mit den Worten: „Eine Diskussion gehört aber dazu.“

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Foto: Mascha Brichta, dpa Mädesüß ist ein Unkraut vom Wegesrand. Die Verwaltung­sgemeinsch­aft Dasing will Unkraut nun mit neuer Technik bekämpfen.

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